Hast du dich jemals gefragt, wie ein kleiner, cleverer Twist das gesamte Gespräch zwischen Deinen Figuren verändern kann? Oder Du liest einen Dialog, der dich plötzlich zum Lächeln bringt – nicht, weil er emotional ist, sondern weil ein winziges Detail, ein gut gesetztes Wortspiel, die Szene in etwas Besonderes verwandelt? Dieser Moment, in dem Du innehältst, weil die Worte so charmant, witzig oder clever arrangiert sind, dass sie Dich überraschen und gleichzeitig beeindrucken – das ist ein Quibble.
Quibbles sind das geheime Gewürz vieler großartiger Geschichten. Sie sind wie die knackigen Punchlines eines Comedians, nur subtiler und oft tiefgründiger. Es geht dabei nicht nur um Humor, sondern auch um Raffinesse und den besonderen Touch, den Du Deiner Erzählung verleihen kannst. Sie machen Figuren nicht nur lebendiger, sondern auch einzigartiger – der schlagfertige Antiheld, der verschmitzte Sidekick oder der geniale Trickser, der mit Worten jongliert, als wären es Bälle in einer Zirkusmanege. Und seien wir ehrlich: Wer liebt nicht einen Moment, in dem er denkt: „Wow, das war clever!“?
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Quibbles sind also weit mehr als nur Spielereien. Sie sind Möglichkeiten, um Dialoge aufzupeppen, Charaktere aus der Masse hervorzuheben und Leser zu begeistern. Und das Beste daran? Sie machen unheimlich viel Spaß – sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen.
Inhalt
Warum solltest Du Dich für Quibble interessieren?
Fangen wir mit dem Fundament an: Was genau ist ein Quibble? Nun, ein Quibble kann ein Wortspiel sein, das mit Bedeutungen jongliert, eine Spitzfindigkeit, die aus einer anderen Perspektive plötzlich glasklar Sinn ergibt, oder eine Doppeldeutigkeit, die Dich kurz innehalten und schmunzeln lässt. Es ist ein bewusster, kluger Einsatz von Worten, um Leser oder Zuhörer zu überraschen, zum Lachen zu bringen oder sogar nachdenklich zu stimmen. Klingt nerdig? Vielleicht ein kleines bisschen. Aber sind wir mal ehrlich: Wer mag es nicht, wenn Sprache plötzlich wie ein Jongleur in der Manege brilliert?
Wenn Du beispielsweise einen Dialog liest. Und plötzlich stolperst Du über einen Satz, der auf den ersten Blick harmlos erscheint, doch bei genauerem Hinsehen offenbart er eine zweite, vielleicht sogar dritte Ebene. Boom! Du merkst, dass hinter den Worten mehr steckt, als Du zunächst angenommen hast. Das ist ein Quibble. Es hat die Fähigkeit, uns zu überraschen, uns zum Grinsen zu bringen und manchmal auch mit einer Prise Sarkasmus mitten ins Herz zu treffen.
Aber Quibbles sind mehr als nur nette Spielereien. Sie sind eine kraftvolle Methode in der Erzählkunst. Mit einem Quibble kannst Du nicht nur den Intellekt Deiner Figuren unterstreichen, sondern auch ihre Persönlichkeit hervorheben. Ein schlagfertiger Held, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt, oder ein gerissener Bösewicht, der seine Überlegenheit durch clevere Doppeldeutigkeiten ausdrückt – sie alle werden durch Quibbles lebendiger.
Außerdem bieten sie eine wunderbare Möglichkeit, Dialoge aufzulockern. Du kennst diese Gespräche, die einfach dahinplätschern, ohne wirklich zu fesseln? Ein gut platziertes Quibble kann solche Szenen in Highlights verwandeln. Es bringt Dynamik, Esprit und manchmal sogar einen kleinen „Aha!“-Moment mit sich. Und das Beste daran? Du kannst diese Technik nicht nur für Humor einsetzen, sondern auch, um Spannung zu erzeugen oder komplexe Themen geschickt zu umschreiben.

Woher kommt das Quibble?
Lass uns kurz in die Vergangenheit reisen – keine Sorge, das wird alles andere als langweilig. Denn die Geschichte des Quibbles zeigt, dass die Liebe zur Sprachakrobatik keine moderne Erscheinung ist. Der Begriff „Quibble“ stammt aus dem Englischen und tauchte erstmals im 17. Jahrhundert auf. Ursprünglich hatte er jedoch eine andere Bedeutung als die, die wir heute kennen und lieben. Er bezog sich auf spitzfindige Argumentationen, oft mit dem Ziel, durch geschicktes Wortdrehen und Auslegen einer Diskussion zu entkommen. Du kennst das sicher: Haarspalterei vom Feinsten, bei der es weniger darum geht, recht zu haben, sondern vielmehr darum, möglichst schlau zu wirken.
Mit der Zeit entwickelte sich das Quibble jedoch von einem rhetorischen Kniff, der oft Kopfschütteln auslöste, zu einem gefeierten Stilmittel in der Literatur. Aus Spitzfindigkeit wurde Kreativität, aus Haarspalterei ein Ausdruck von Witz, Geist und Intelligenz. Und wer war der größte Meister dieses sprachlichen Kunstgriffs? Natürlich William Shakespeare – der Mann, der nicht nur Theaterstücke schrieb, sondern die Bühne der Welt mit seinen cleveren Dialogen revolutionierte.
Shakespeares Werke sind regelrechte Schatzkammern voller Quibbles. Er verstand es wie kein anderer, Worte so zu drehen und zu wenden, dass sie eine zweite, oft doppeldeutige Bedeutung erhielten. Ein besonders ikonisches Beispiel findest du in „Romeo und Julia“. Im Stück, kurz vor seinem Tod, bringt Mercutio einen Kommentar, der auf den ersten Blick leicht humorvoll wirkt, bei genauerem Hinsehen aber vor schwarzem Humor nur so strotzt. Er sagt: „Frag mich morgen, und du wirst finden, dass ich ein ernstes (grave) Thema bin.“ Die Pointe liegt in der Doppelbedeutung des Wortes „grave“: Es bedeutet sowohl „ernst“ als auch „Grab“. Mit diesem Wortspiel nimmt Mercutio seinen bevorstehenden Tod mit einem sarkastischen Lächeln auf den Lippen hin. Genial, oder?

Arten von Quibbles: Die Spielwiese der Sprache
Nicht jedes Quibble ist gleich, und genau darin liegt der Spaß. Es gibt verschiedene Arten von Quibbles, und jede bringt ihren ganz eigenen Stil und Charme in Deine Geschichten. Es ist wie eine gut sortierte Werkzeugkiste: Für jede Situation gibt es das passende sprachliche „Werkzeug“. Lass uns die spannendsten Kategorien unter die Lupe nehmen – inklusive einiger Beispiele, damit Du direkt ein Gefühl dafür bekommst, wie sie wirken können.
Wortspiele: Die Klassiker unter den Quibbles
Das Wortspiel ist wahrscheinlich die bekannteste Form des Quibbles. Hier wird entweder mit der Bedeutung oder dem Klang eines Wortes jongliert, um einen cleveren oder witzigen Effekt zu erzielen. Ein gutes Wortspiel hat etwas Zeitloses und ist oft so raffiniert, dass es Dich erst einen Moment später trifft – und dann bleibst Du darauf hängen.
Beispiel:
„Ich wollte einen Kurs über den Umgang mit Tiefseetauchern belegen, aber ich habe beschlossen, dass es zu tiefgründig für mich ist!“ Zugegeben, das könnte aus der Sammlung eines Dad-Joke-Meisters stammen, aber das Prinzip bleibt: Die doppelte Bedeutung des Begriffs „tiefgründig“ schafft einen witzigen Effekt.
Wortspiele funktionieren besonders gut in humorvollen oder lockeren Geschichten. Sie können eine Szene aufhellen, eine Figur sympathischer machen oder einfach zeigen, dass Du als Autor Spaß an der Sprache hast. Aber Vorsicht: Übertreib es nicht, sonst fühlt sich der Leser irgendwann wie in einem schlechten Comedy-Club!
Missverständnisse: Absichtliche Fehltritte mit Stil
Diese Art von Quibble basiert auf absichtlichem Fehlverstehen. Klingt gemein? Ist es manchmal auch – aber auf eine charmante Weise! Hier interpretiert ein Charakter bewusst etwas falsch, um den anderen zu irritieren, zu provozieren oder einfach für einen Moment die Oberhand zu gewinnen. Es ist ein bisschen wie ein spielerischer Schlagabtausch mit Worten.
Beispiel:
Zwei Charaktere streiten, und der eine sagt: „Du bist so egoistisch! Es geht immer nur um dich!“ Der andere grinst und antwortet: „Natürlich, ich bin schließlich das Zentrum meines Universums!“ Das ist ein klassisches Beispiel für ein Missverständnis-Quibble. Es nimmt die ursprüngliche Bedeutung des Vorwurfs, dreht sie um und macht daraus einen sarkastischen Triumph.
Diese Art von Quibble eignet sich besonders gut für dynamische Dialoge zwischen Charakteren, die sich gegenseitig herausfordern oder eine explosive Chemie haben – sei es im Konflikt oder in einer Romanze.
Logische Spitzfindigkeiten: Die Königsklasse der Quibbles
Hier wird es anspruchsvoll. Logische Spitzfindigkeiten sind Quibbles, bei denen Sprache und Logik miteinander ringen. Es geht darum, Lücken oder Schwächen in der Argumentation des Gegenübers zu nutzen – oft in einer überraschend cleveren Weise. Diese Quibbles sind das Markenzeichen von Figuren, die scharfzüngig, hochintelligent oder einfach extrem gerissen sind.
Beispiel:
In Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ begegnet Alice dem verrückten Hutmacher, der sie fragt: „Warum ist ein Rabe wie ein Schreibtisch?“ Alice versucht verzweifelt, die Antwort zu finden, bis der Hutmacher später beiläufig sagt, dass es gar keine gibt. Dieser scheinbar unsinnige Austausch ist ein Paradebeispiel für logische Spitzfindigkeiten: Er wirkt willkürlich, fordert aber trotzdem die Denkmuster von Alice (und den Lesern) heraus.
Diese Art von Quibble ist perfekt für Geschichten, die ein intellektuelles Element haben – sei es ein scharfsinniger Detektiv, ein gewiefter Bösewicht oder ein humorvoller Philosoph. Sie fordern nicht nur die Figuren, sondern auch den Leser heraus und schaffen dadurch eine tiefere Verbindung zur Geschichte.

Brauchst Du wirklich Quibbles?
Vielleicht sitzt Du gerade da und denkst: „Okay, klingt ja ganz nett, aber brauche ich das wirklich in meinen Geschichten?“ Die Antwort? Ein dreifaches „Ja!“. Quibbles sind nicht nur nette Spielereien oder Füllmaterial – sie können Deinem Schreiben das gewisse Etwas verleihen, das den Unterschied zwischen „ganz okay“ und „Wow, das war brillant!“ ausmacht. Lass uns das genauer anschauen.
Charakterisierung: Persönlichkeit auf den Punkt gebracht
Hast Du jemals eine Figur erlebt, die allein durch ihren Wortwitz in deinem Gedächtnis geblieben ist? Quibbles sind eines der besten Werkzeuge, um deinen Charakteren Tiefe, Intelligenz und Persönlichkeit zu verleihen. Ein Charakter, der schlagfertig oder clever mit Sprache umgeht, bleibt nicht nur den Lesern besser im Gedächtnis, sondern fühlt sich auch lebendig und einzigartig an.
Ein Paradebeispiel: Loki aus dem Marvel-Universum. Was macht ihn so faszinierend? Sicher, er ist ein Halbgott, ein Trickster und ein charismatischer Chaosmacher. Aber es ist seine scharfe Zunge, die ihn wirklich unvergesslich macht. Er hat immer einen Spruch auf Lager, oft mit einer Doppeldeutigkeit, die seine Überlegenheit und seinen Humor gleichzeitig unterstreicht. Solche Quibbles verraten viel über ihn: seine Intelligenz, seinen Egoismus, aber auch seine Unsicherheiten. Mit jedem Wortspiel wird seine komplexe Persönlichkeit ein bisschen deutlicher – und genau das kannst Du auch für Deine Figuren nutzen.
Ob du einen charmanten Bösewicht, einen wortgewandten Helden oder einen zynischen Außenseiter kreierst: Quibbles geben Deinen Figuren eine Stimme, die sie aus der Masse herausstechen lässt. Und das Beste? Du kannst damit die innere Dynamik Deiner Figuren zeigen, ohne es direkt aussprechen zu müssen. „Show, don’t tell“, in seiner cleversten Form.
Humor: Lachen auf einem höheren Level
Humor ist oft sehr wichtig beim Schreiben, und Quibbles gehören zu den raffiniertesten Formen davon. Warum? Weil sie den Leser nicht nur zum Lachen bringen, sondern ihn auch ein bisschen mitdenken lassen. Ein gutes Quibble zündet nicht sofort – es schleicht sich an, macht Klick und sorgt dann für dieses zufriedene Grinsen, das Leser lieben.
Vergleiche das mit einem einfachen Witz. Klar, ein „plumper“ Gag kann lustig sein, aber ein Quibble hat diesen zusätzlichen Kick. Es gibt dem Leser das Gefühl, dass er Teil des Spiels ist, dass er den cleveren Gedankensprung des Autors durchschaut hat. Und das ist unglaublich befriedigend.
Wenn Deine Geschichte einen ernsten Ton hat, aber Du dennoch hin und wieder kleine Auflockerungen einbauen möchtest, dann kann ein Quibble die Lösung sein. Denn ein Quibble kann das perfekt leisten, ohne dass es unpassend wirkt. Es fügt sich nahtlos in die Dialoge oder Beschreibungen ein, bringt den Leser zum Schmunzeln und lockert gleichzeitig die Atmosphäre. Besonders in Geschichten, die sonst von Spannung oder Dramatik geprägt sind, kann so ein humorvoller Moment Wunder wirken.
Überraschungselement: Die Macht des Unerwarteten
Eines der größten Talente eines Quibbles liegt darin, den Leser zu überraschen. Es spielt mit Erwartungen, indem es eine zweite Bedeutung enthüllt, die zuerst verborgen war. Das kann ein kleiner Aha-Moment sein oder sogar ein Wendepunkt in Deiner Geschichte.
Ein Beispiel: Ein Charakter sagt einen scheinbar harmlosen Satz, der später eine völlig neue Bedeutung bekommt. Vielleicht benutzt er ein Quibble, um einen Hinweis auf ein Geheimnis zu geben, das erst später aufgedeckt wird. Oder er sagt etwas, das im Nachhinein doppeldeutig erscheint – ein Hinweis auf seine wahren Absichten. So wird ein clever platzierter Satz plötzlich zum Game-Changer.

Wie Du Quibbles einsetzen kannst
Genug der Theorie, jetzt wird es praktisch! Vielleicht denkst Du Dir mittlerweile: „Klingt cool, aber wie bringe ich Quibbles in meine eigenen Texte, ohne dass es sich anfühlt wie ein Fremdkörper?“ Ach, keine Sorge – Quibbles einzusetzen ist einfacher, als Du denkst. Sie sollten natürlich wirken, sich in den Kontext einfügen und gleichzeitig die Handlung oder die Figuren bereichern. Hier sind ein paar Tipps.
Tipp 1: Kenne Deine Charaktere
Ein Quibble ist nicht einfach nur ein cleverer Satz, den Du irgendwo in den Text wirfst, weil er gut klingt. Nein, er muss zur Persönlichkeit Deines Charakters passen, sonst wirkt er gezwungen. Ein grummeliger, wortkarger Detektiv, der kaum einen Satz ohne Fluchen zustande bringt, haut plötzlich ein verschachteltes Wortspiel raus. Glaubwürdig? Wohl kaum. Es sei denn, Du willst, dass dieser Moment humorvoll heraussticht – aber das sollte dann auch so beabsichtigt sein.
Auf der anderen Seite gibt es Figuren, die förmlich nach Quibbles schreien. Ein quirliger Sidekick, der immer eine schlagfertige Antwort auf Lager hat? Perfekt. Ein selbstverliebter Bösewicht, der seine Überlegenheit durch geschickte Wortspiele demonstriert? Noch besser. Überlege, was Dein Charakter durch ein Quibble ausdrücken könnte. Ist es Cleverness, Humor, Arroganz oder vielleicht eine subtile Botschaft? Wenn Du das weißt, wird das Quibble automatisch organisch wirken.
Tipp 2: Timing ist alles
Ein Quibble ist wie ein guter Witz: Es lebt von seinem Timing. Zu früh und der Leser hat die Situation noch nicht ganz erfasst; zu spät und der Moment ist vorbei. Überlege, wann und wo Dein Quibble am meisten Wirkung zeigt. In einem Dialog? Am Ende einer Szene? Vielleicht sogar in einem inneren Monolog?
Aber Vorsicht: Zu viele Quibbles hintereinander können deinen Text überladen. Nutze sie sparsam, aber gezielt. Ein gut platziertes Quibble kann mehr Wirkung haben als ein Dutzend unmotivierter.
Tipp 3: Subtilität siegt
Ein gutes Quibble ist wie ein Osterei in Deinem Text: Es ist da, aber der Leser muss es entdecken. Die besten Quibbles sind oft die, die nicht direkt ins Auge springen. Sie bereichern den Text, ohne den Fluss zu stören, und hinterlassen dieses kleine Aha-Erlebnis, das Leser so lieben.
Hier ein Beispiel: Ein Charakter sagt in einer scheinbar harmlosen Diskussion: „Na ja, man kann nicht alles haben. Aber ich nehme gern das, was übrig bleibt.“ Das klingt im ersten Moment wie eine banale Feststellung, offenbart aber im Kontext, dass der Charakter sich mit weniger zufriedengibt, vielleicht aus Angst, zu viel zu verlangen. Das Quibble ist subtil, aber effektiv.
Das Ziel ist, dass Deine Leser Spaß daran haben, den doppelten Boden Deiner Worte zu erkennen. Wenn sie beim zweiten Lesen denken: „Oh, das habe ich beim ersten Mal gar nicht bemerkt!“, hast Du gewonnen.
Tipp 4: Lass Dich inspirieren
Schau Dir an, wie andere Autoren Quibbles einsetzen. Shakespeare ist ein Klassiker, aber auch moderne Geschichten sind voll von cleveren Wortspielen und subtilen Doppeldeutigkeiten. Egal ob Du eine schräge Komödie oder einen düsteren Krimi schreibst, Quibbles finden überall ihren Platz. Beobachte, wie andere sie einsetzen, und probiere aus, was zu Deinem Stil passt.
Tipp 5: Übung macht den Meister
Wie bei allem im Schreiben gilt auch hier: Übung macht den Meister. Wenn Dir keine Quibbles einfallen, versuche, mit Worten zu spielen. Schreib eine Liste mit doppelten Bedeutungen, Homophonen (Wörter, die gleich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben) oder Alltagsphrasen, die Du in neue Kontexte setzen kannst. Manchmal entstehen die besten Ideen, wenn Du einfach drauflosschreibst und experimentierst.
Quibbles in verschiedenen Genres (Video)

Was Du beim Einsatz von Quibbles nicht machen solltest
Wie bei jedem stilistischen Mittel gibt es auch bei Quibbles ein paar Sachen, die Du vermeiden solltest. Ja, sie können witzig, clever und beeindruckend sein – aber nur, wenn Du sie richtig einsetzt. Andernfalls laufen sie Gefahr, Deine Leser zu verwirren, abzulenken oder sogar zu nerven. Hier sind die drei häufigsten Fehler, die Autoren beim Einsatz von Quibbles machen – und wie Du sie vermeiden kannst.
#1: Zu viele Quibbles
Quibbles sind, wie bereits am Anfang erwähnt, wie Gewürze in einem Gericht: Eine Prise hier und da kann den Geschmack verbessern, aber wenn Du die ganze Gewürzpackung reinschüttest, ist das Ergebnis ungenießbar. Das Gleiche gilt für Quibbles. Wenn jede zweite Zeile Deines Textes ein Wortspiel oder eine Spitzfindigkeit enthält, wird es schnell anstrengend. Statt clever zu wirken, fühlen sich Deine Leser möglicherweise, als ob sie permanent einer verbalen Jonglier-Show zusehen müssen – und das kann ermüdend sein.
Der Schlüssel liegt also in der Dosierung. Setze Quibbles gezielt ein, um besondere Momente hervorzuheben. Was ist der Zweck dieses Quibbles? Soll es eine Figur charakterisieren? Eine Szene auflockern? Eine Pointe setzen? Wenn Du keinen guten Grund findest, lass es weg. Weniger ist oft mehr – und ein gut platzierter Quibble kann mehr Eindruck hinterlassen als eine Flut davon.
#2: Unpassender Ton
Nicht jeder Text und nicht jede Szene eignen sich für Quibbles. Du schreibst beispielsweise einen düsteren Thriller, in dem der Protagonist gerade einen grausigen Mord aufklären muss. Plötzlich kommt ein Charakter mit einem albernen Wortspiel um die Ecke. Passt das? Wahrscheinlich nicht. Quibbles sollten immer zum Ton und zur Atmosphäre der Geschichte passen.
Das bedeutet nicht, dass Du in ernsten Genres komplett auf Quibbles verzichten musst. Sie können sogar eine interessante Dynamik schaffen, wenn sie subtil eingesetzt werden – etwa als Zeichen von Galgenhumor oder um eine angespannte Situation aufzulockern. Aber sie müssen sich organisch in die Geschichte einfügen. Ein Quibble um jeden Preis wirkt schnell deplatziert und kann die emotionale Wirkung einer Szene zunichtemachen.
Besser wäre in unserem Beispiel, wenn ein grimmiger Ermittler ein trockenes, zynisches Quibble verwendet, um seine Weltanschauung zu unterstreichen. Das ist weit entfernt von albernen Wortspielen, passt aber perfekt zur düsteren Stimmung.
#3: Verwirrung stiften
Ein Quibble sollte clever sein – aber nicht so clever, dass es den Leser überfordert. Wenn ein Quibble so kompliziert ist, dass man es dreimal lesen muss, um es zu verstehen, dann hast Du sein Ziel verfehlt. Dein Leser soll schmunzeln, nicht rätseln. Zu verschachtelte Wortspiele oder Anspielungen, die nur mit tiefem Fachwissen zu verstehen sind, können den Fluss Deiner Geschichte stören und den Leser frustrieren.
Frage Dich bei jedem Quibble: „Ist es klar genug, dass die meisten Leser es sofort verstehen?“ Natürlich darfst du Deinem Publikum zutrauen, klug zu sein, aber verliere nicht den Kontakt zur breiten Leserschaft. Wenn Du unsicher bist, teste Deinen Quibble an Freunden oder Beta-Lesern – sie geben Dir Feedback, ob er funktioniert oder nicht.

Übung: Schreib Dein eigenes Quibble
Probier es aus! Hier eine kleine Challenge: Schreib einen kurzen Dialog zwischen zwei Charakteren, bei dem ein Quibble den Höhepunkt bildet. Denk daran: Es muss zur Szene und den Figuren passen.
Die berühmten Schlussgedanken
Ein Quibble mag auf den ersten Blick wie ein winziger, unbedeutender Baustein wirken – nur ein kleines Wortspiel, eine beiläufige Spitzfindigkeit, ein cleverer Dreh. Aber unterschätze nie die Macht der Details! Gerade diese scheinbar kleinen Momente haben das Potenzial, Deine Geschichte auf ein neues Niveau zu heben. Sie zeigen die Cleverness Deiner Figuren, fügen einen Hauch Humor hinzu, und – das Beste – sie fordern die Aufmerksamkeit Deiner Leser. Und seien wir ehrlich: Wer liebt es nicht, beim Lesen das Gefühl zu haben, gerade etwas besonders Raffiniertes entdeckt zu haben?
Jetzt liegt der Ball bei Dir. Schnapp Dir Dein Schreibprojekt und überlege, wo ein Quibble Deiner Geschichte den entscheidenden Funken geben könnte. Vielleicht hast Du eine Figur, die für Wortspiele wie geschaffen ist, oder einen Dialog, der ein bisschen mehr Pepp vertragen könnte. Trau Dich, spiel mit der Sprache – aber denk daran: Weniger ist oft mehr, und der richtige Moment ist alles.
Hast Du ein Quibble, das dir besonders im Gedächtnis geblieben ist? Ein brillantes Wortspiel aus einem Buch, das Du gelesen hast, oder vielleicht sogar eines, das Du selbst geschrieben hast? Teile es mit uns in den Kommentaren!
Ob witzig, clever oder tiefgründig – ich bin neugierig, welche sprachlichen Kunststücke Dich beeindruckt haben. Und wer weiß: Vielleicht inspirierst Du damit nicht nur mich, sondern auch andere Leser, die genauso begeistert von cleverer Wortakrobatik sind wie Du. Also her damit – ich freue mich auf Deine Geschichten!
„Happy writing“!
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