Hast Du schon einmal eine Szene erlebt, in der der Sturm nicht nur draußen wütet, sondern auch das Herz Deiner Geschichte in Aufruhr versetzt? Dunkle Wolken, peitschender Regen, donnernde Blitze und tosende Winde, die alles mitreißen – und mittendrin steht Deine Figur, kämpft gegen die Elemente, spürt den Adrenalinschub und entdeckt dabei etwas Entscheidendes über sich selbst. Klingt spannend, oder? Genau darum geht es in dieser Schreibübung: Wir tauchen tief in das Thema „Inmitten des Sturms“ ein und ich zeige Dir, wie Du eine beeindruckende Szene erschaffst, in der ein Sturm wütet und Deine Figur aktiv mit den Naturgewalten interagiert.
In diesem Blogartikel erfährst Du alles, was Du wissen musst, um solch eine Szene zu schreiben. Ich gebe Dir wertvolle Tipps, praxisnahe Übungen und Beispiele, die Dir helfen, den Sturm – sowohl wörtlich als auch metaphorisch – in Deine Geschichten einzubauen. Lass uns direkt loslegen!
Blog-Journal (PDF)
Beitrag herunterladen und offline lesen:
Inhalt
Warum ist eine stürmische Szene so mächtig?
Ein Sturm ist mehr als nur ein Wetterphänomen. Er ist ein Symbol für Chaos, Veränderung und oft auch für Reinigung. In der Literatur und im Film wird der Sturm häufig als Metapher verwendet – für den inneren Aufruhr, für Konflikte oder für den Wendepunkt im Leben einer Figur. Du könntest diesen natürlichen Aufruhr nutzen, um eine Emotion oder einen Konflikt in Deiner Geschichte zu intensivieren. Genau das macht eine stürmische Szene so kraftvoll.
Symbolik des Sturms
- Chaos und Unvorhersehbarkeit: Ein Sturm bringt Unordnung in eine sonst geordnete Welt. Genau wie im Leben können unerwartete Ereignisse alles durcheinanderbringen.
- Veränderung: Nach dem Sturm kommt oft die Ruhe – ein Neuanfang, der mit dem Abklingen der Naturgewalten einhergeht.
- Innerer Konflikt: Wenn der Sturm tobt, spiegeln sich die inneren Turbulenzen Deiner Figur wider. Es wird sichtbar, wie sie mit Angst, Hoffnung und Entschlossenheit umgeht.
Mal angenommen, Du schreibst eine Szene, in der Deine Figur inmitten des Sturms steht – der Regen peitscht ihr ins Gesicht, der Wind zerrt an ihren Kleidern, und der Donner ist so laut, dass er ihre Gedanken erschüttert. So eine Szene fesselt nicht nur, weil sie visuell beeindruckend ist, sondern weil sie den Leser emotional mitreißt. Der Sturm wird zur Bühne, auf der der innere Konflikt Deiner Figur zur Schau gestellt wird.

Vorbereitung: So entwickelst Du Deine stürmische Szene
Bevor Du überhaupt den ersten Satz schreibst, solltest Du Dir ein paar grundlegende Fragen stellen.
Definiere den Kontext
Überlege Dir zunächst, in welchem Setting Deine Szene spielt. Hier einige Fragen, die Dir helfen können:
- Wo befindet sich Deine Figur?
Ist es eine einsame Klippe, ein verlassenes Haus, eine belebte Straße oder ein dichter Wald? Jeder Ort bietet andere Möglichkeiten, den Sturm darzustellen.
- Was ist der Anlass für die Szene?
Vielleicht ist es ein Wendepunkt in der Geschichte, ein Moment der Selbstfindung oder einfach nur ein dramatischer Zwischenstopp im Handlungsablauf.
- Wie passt der Sturm thematisch in Deine Geschichte?
Ist er ein Symbol für den inneren Konflikt Deiner Figur? Oder dient er als Katalysator für eine wichtige Entscheidung?
Kenne Deine Figur
Bevor Du den Sturm in Szene setzt, solltest Du Deine Hauptfigur genau kennen. Was treibt sie an? Welche Ängste und Hoffnungen schlummern in ihr? Denn wie Deine Figur auf den Sturm reagiert, sagt viel über ihre Persönlichkeit aus.
- Persönliche Hintergrundgeschichte:
Vielleicht hat Deine Figur schon einmal eine ähnliche Situation erlebt, oder sie hat Angst vor Naturgewalten. Diese Details machen sie menschlicher und nachvollziehbarer.
- Innere Konflikte:
Zeige, wie der Sturm als Spiegelbild ihrer inneren Turbulenzen dient. Reagiert sie ängstlich, trotzig oder findet sie plötzlich neue Kraft?
Brainstorming: Sammle Ideen
Nimm Dir ein Blatt Papier oder öffne dein Lieblings-Dokument und notiere alle Ideen, die Dir zum Thema „Sturm“ einfallen. Denk an Geräusche, Farben, Bewegungen und Gefühle, die ein Sturm auslösen kann. Lass Deiner Fantasie freien Lauf – es gibt keine dummen Ideen!
Beispiel-Ideen:
- Der Wind, der so stark ist, dass er fast die Gedanken der Figur verweht.
- Regen, der in Strömen fällt und alles zu verschlingen scheint.
- Blitze, die den Himmel durchzucken und kurzzeitig alles in ein gespenstisches Licht tauchen.
- Donner, der wie der Klang eines uralten, wütenden Gottes klingt.
Schreibe alles auf, was Dir in den Sinn kommt. Diese Ideen werden später in Deiner Szene zum Tragen kommen.

Der Schreibprozess: So baust Du Deine stürmische Szene auf
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wie baust Du eine Szene auf, in der der Sturm nicht nur tobt, sondern auch Deine Figur in den Mittelpunkt rückt? Hier sind einige Schritte und Tipps, die Dir helfen, diese Szene lebendig und packend zu gestalten.
Eröffne mit einer kraftvollen Beschreibung
Der Anfang Deiner Szene muss sofort die Stimmung einfangen. Du möchtest Deine Leser direkt in den Sturm hineinziehen. Nutze bildhafte Sprache, um den Moment einzufangen.
Beispiel:
„Der Himmel war ein brodelndes Meer aus dunklen, wütenden Wolken, und der Regen peitschte wie verrückte Pinselstriche über die Landschaft. Inmitten dieses tobenden Chaos stand Lisa, ihr Haar zerzaust vom Wind, die Augen weit aufgerissen vor Staunen und Furcht – und doch fühlte sie sich lebendiger als je zuvor.“
Setze den Fokus auf die Interaktion der Figur mit den Elementen
Der Clou dieser Übung ist es, zu zeigen, wie Deine Figur aktiv mit den Naturgewalten interagiert. Lass sie nicht nur passiv im Sturm stehen, sondern führe sie in den Kampf gegen oder im Einklang mit den Elementen.
Mögliche Interaktionen:
- Kampf gegen den Wind: Zeige, wie der Wind Lisa fast umwirft, wie sie sich gegen den Widerstand stemmt und dabei ihre innere Stärke entdeckt.
- Tanz im Regen: Vielleicht nutzt sie den Regen, um sich zu befreien – als ob sie das Chaos umarmen und daraus Kraft schöpfen möchte.
- Konfrontation mit den Blitzen: Beschreibe, wie sie den Blitzen ins Auge sieht – vielleicht erkennt sie darin ein Zeichen, das ihr Leben verändern wird.
- Die Geräuschkulisse: Der donnernde Klang, der in ihren Ohren widerhallt, wird zur Melodie ihres neuen Selbst.
Emotionen und innere Monologe
Ein Sturm ist nicht nur äußeres Chaos, sondern auch ein Spiegelbild der inneren Welt Deiner Figur. Nutze innere Monologe, um zu zeigen, welche Gefühle in ihr hochkochen.
Beispiel:
„Mit jedem Donnerschlag klopfte ihr Herz schneller. ‚Ist das der Klang meines Schicksals?‘ dachte Lisa, während der Regen ihre Tränen wegspülte – oder waren es doch nur die Tropfen des Sturms? Die Grenze zwischen Naturgewalt und ihren eigenen Emotionen verschwamm in diesem Moment, und sie spürte, wie sich etwas in ihr veränderte.“
Hier geht es darum, die innere Welt mit der äußeren Kulisse zu verknüpfen. Der Sturm wird zur Metapher für den inneren Aufruhr, und Du machst dem Leser die komplexen Emotionen Deiner Figur greifbar.
Dialoge und nonverbale Kommunikation
Auch wenn der Fokus auf der stürmischen Szene liegt, darf der Austausch – sei es mit anderen Figuren oder mit sich selbst – nicht fehlen. Achte darauf, dass Dialoge nicht immer in Worten stattfinden. Gestik, Blicke und Handlungen sagen oft mehr als tausend Worte.
Beispiel einer nonverbalen Interaktion:
„Als der Wind besonders heftig durch die Bäume peitschte, trafen sich Lisas Augen mit denen eines Fremden, der in einem nahegelegenen Café Schutz suchte. Für einen kurzen Moment schien es, als ob beide das gleiche zu spüren hätten – eine Mischung aus Furcht und unbändiger Lebenslust. Ein Nicken, kaum hörbar, war ihr stilles Versprechen, dass sie diesen Sturm gemeinsam überstehen würden.“

4 Tipps: So gelingt Dir Deine stürmische Szene
Tipp 1: Arbeite mit allen Sinnen
Ein Sturm ist ein multisensorisches Erlebnis. Du solltest alle Sinne deiner Leser ansprechen:
- Sehen: Beschreibe die Farben des Himmels, die Formen der Wolken und die tanzenden Regentropfen.
- Hören: Lasse den Leser den Donnerschlag, das Rauschen des Windes und das Klatschen des Regens hören.
- Fühlen: Erwecke die Kälte des Regens, den Druck des Windes und die feuchte Luft.
- Riechen: Erwähne den frischen, erdigen Geruch nach Regen und den Duft von nasser Vegetation.
- Schmecken: Vielleicht schmeckt deine Figur den salzigen Geschmack des Regens oder die frische Kühle der Luft.
Tipp 2: Nutze Metaphern und Vergleiche
Metaphern sind Dein bester Freund, wenn Du eine stürmische Szene beschreiben willst. Sie helfen Dir, abstrakte Gefühle greifbar zu machen.
Beispiele:
- „Der Himmel war wie ein wütender Maler, der seine dunkelsten Töne über die Landschaft ergoss.“
- „Der Regen schlug auf das Dach, als ob unzählige kleine Trommler ihre wilde, ungezähmte Symphonie spielten.“
- „Der Wind zerrte an ihren Kleidern, als wolle er sie in eine andere Welt tragen – eine Welt, in der alles möglich war.“
Diese Vergleiche verleihen deiner Szene eine poetische Note und machen sie für den Leser unvergesslich.
Tipp 3: Experimentiere mit dem Tempo
Ein Sturm kann langsam heraufziehen oder in einem plötzlichen, heftigen Ausbruch erscheinen. Spiele mit dem Tempo Deiner Beschreibung:
- Langsamer Aufbau: Beginne mit leichten Anzeichen – ein sanftes Rauschen, ein kaum wahrnehmbares Ziehen im Wind – und steigere die Intensität langsam, bis der Sturm tobt.
- Plötzlicher Ausbruch: Starte direkt in die Action. Lass den Leser sofort den vollen, ungestümen Zorn des Sturms spüren.
Überlege, welches Tempo am besten zu Deiner Geschichte passt. Willst Du Spannung langsam aufbauen oder einen Schockeffekt erzeugen?
Tipp 4: Verwende Dialoge und innere Monologe kreativ
Wie bereits erwähnt, sind innere Monologe und Dialoge ein großartiges Werkzeug, um die Reaktionen Deiner Figur auf den Sturm zu verdeutlichen. Auch wenn der Schwerpunkt auf der Szene liegt, ist es wichtig, dass der Leser versteht, was in der Figur vorgeht.
Beispiel:
„Mit jedem Schlag des Donners fragte sie sich: ‚Wird dieser Sturm jemals enden?‘ Doch gleichzeitig spürte sie eine seltsame Befreiung – als ob der Sturm all ihre alten Sorgen hinwegfegte und Platz für etwas Neues schuf.“
Verwende kurze, prägnante Sätze, um die Intensität der Gefühle zu unterstreichen.

Die Entwicklung Deiner stürmischen Szene in mehreren Phasen
Eine großartige Szene inmitten eines Sturms besteht aus mehreren Phasen. Hier ein möglicher Aufbau:
Phase 1: Der Beginn des Sturms
Eröffne Deine Szene mit einer ruhigen Beschreibung, die langsam in die Dramatik übergeht. Zeige, wie sich die Natur verändert: Die ersten dunklen Wolken, ein leichter Windhauch, der alles aufwirbelt.
Beispiel:
„Es begann wie ein flüchtiges Flüstern in der Luft. Die Sonne verschwand hinter einem Vorhang aus grauen Wolken, und ein kühler Hauch kündigte an, dass etwas im Gange war – etwas Großes, etwas, das die Welt verändern würde.“
Phase 2: Der Höhepunkt – Der tobende Sturm
Hier spitzt sich alles zu. Beschreibe die Elemente, wie sie in ihrer ganzen Wucht zusammenkommen: Donner, Regen, Wind und Blitze. Zeige, wie Deine Figur reagiert – ob mit Angst, Mut oder einer Mischung aus beidem.
Beispiel:
„Dann brach der Sturm los – unbändig, wild und erbarmungslos. Die Blitze zuckten über den Himmel, als ob der Himmel selbst vor Zorn erzitterte. Der Regen prasselte herab, und der Wind riss an allem, was ihm in den Weg kam. Inmitten dieses tobenden Infernos stand Lisa, ihre Augen funkelten im Schein der Blitze, und sie kämpfte sich ihren Weg durch das Chaos, als wäre jeder Schritt ein Akt der Rebellion gegen das Schicksal.“
Phase 3: Die Interaktion der Figur mit dem Sturm
Zeige detailliert, wie Deine Figur mit den Elementen interagiert. Lässt sie sich treiben oder kämpft sie gegen die Naturgewalten an? Nutze diese Interaktion, um ihre Persönlichkeit und innere Entwicklung zu verdeutlichen.
Beispiel:
„Lisa hob den Kopf, als ein Blitz den Himmel erleuchtete, und ließ den kalten Regen über sich herabperlen. Ihre Arme waren ausgebreitet, als wolle sie den Sturm umarmen – als ob sie in diesem wilden Tanz mit der Natur einen verborgenen Schlüssel zu ihrem inneren Selbst finden könnte. Jeder Schritt, den sie machte, war ein Kampf gegen die erbarmungslose Kraft des Windes, doch in jedem Kampf fand sie auch ein Stück ihrer eigenen Stärke.“
Phase 4: Die Nachwirkungen des Sturms
Nachdem der Sturm vorübergezogen ist, nimm Dir einen Moment, um die Stille und die Veränderungen zu beschreiben. Welche Spuren hat der Sturm hinterlassen? Wie fühlt sich Deine Figur? Hier kommt der Moment der Reflexion, der zeigt, dass auch nach dem größten Chaos eine Ruhe einkehrt – wenn auch eine veränderte.
Beispiel:
„Als der letzte Donner verklungen war und der Regen allmählich nachließ, trat Lisa in die aufgeräumte Stille hinaus. Der Himmel war nun von einem tiefen Blau, und der frische Duft der nassen Erde lag in der Luft. In diesem Moment, nach dem Sturm, fühlte sie sich befreit – als hätte der Orkan all ihre alten Ängste hinweggefegt und Platz für etwas Neues geschaffen.“

Praktische Übungen und Tipps für den Alltag
Um Dir zu helfen, Deine eigene stürmische Szene zu schreiben, habe ich hier ein paar Übungen zusammengestellt, die Dich inspirieren und Dir helfen, die Naturgewalten in Deiner Geschichte lebendig werden zu lassen:
Übung 1: Der Spaziergang
Geh nach draußen – wenn es möglich ist, in einen regnerischen oder windigen Tag. Beobachte, wie der Sturm sich entfaltet. Notiere Dir, welche Geräusche, Gerüche und visuellen Eindrücke Du wahrnimmst. Wie bewegt sich der Wind? Wie verändert sich die Landschaft? Nutze diese Beobachtungen später als Inspiration für Deine Szene.
Übung 2: Der innere Dialog
Setz Dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und stelle Dir vor, Du befindest Dich mitten im Sturm. Welche Gefühle kommen in Dir hoch? Schreibe einen inneren Monolog, in dem Du beschreibst, wie Du dich in diesem Moment fühlst. Diese Übung hilft Dir, die Emotionen Deiner Figur authentisch darzustellen.
Übung 3: Bildliche Darstellung
Suche Dir ein Bild von einem tobenden Sturm – es gibt unzählige beeindruckende Fotos und Gemälde im Internet. Lass Dich von diesen visuellen Eindrücken inspirieren und schreibe eine kurze Beschreibung, die den Eindruck des Bildes in Worte fasst. Versuche, den Leser so zu berühren, dass er sich in das Bild hineinversetzen kann.
Übung 4: Perspektivwechsel
Schreibe dieselbe Szene einmal aus der Perspektive Deiner Hauptfigur und einmal aus der Sicht eines Beobachters. Wie unterscheiden sich die Eindrücke? Welche Details bleiben Dir in den beiden Versionen besonders im Gedächtnis? Diese Übung erweitert Deinen Blickwinkel und hilft Dir, die Szene noch vielschichtiger zu gestalten.

Aufbau und Struktur: Von der Idee zur fertigen Szene
Hier ist ein möglicher Aufbau für Deine stürmische Szene:
Einleitung
- Stelle Deine Hauptfigur und das Setting vor.
- Erkläre, dass ein Sturm naht – sowohl als Naturereignis als auch als Metapher für anstehende Veränderungen.
- Baue eine Erwartungshaltung beim Leser auf.
Der erste Ausbruch des Sturms
- Beschreibe detailliert, wie sich der Sturm langsam ankündigt: die ersten Anzeichen, das sich verändernde Licht, das Geräusch in der Ferne.
- Zeige, wie Deine Figur diese ersten Hinweise wahrnimmt und welche Emotionen in ihr hochkommen.
- Nutze bildhafte Sprache und direkte Ansprache, um den Leser in die Szene zu ziehen.
Der Höhepunkt – Inmitten des tobenden Sturms
- Hier kommt die volle Action: Der Sturm bricht los, und alle Elemente – Regen, Wind, Donner – entfalten ihre ganze Kraft.
- Beschreibe, wie Deine Figur aktiv mit dem Sturm interagiert. Zeige ihre Kämpfe, ihre Angst, aber auch ihre Entschlossenheit.
- Baue innere Monologe ein, in denen sie über ihre Situation reflektiert und vielleicht sogar über sich selbst herausfindet.
- Nutze Dialoge (auch nonverbal) mit anderen Figuren, falls passend, um die Dynamik weiter zu verstärken.
Die Nachwirkungen und Reflexion
- Sobald der Sturm sich legt, beschreibe die Ruhe, die nach dem Chaos einkehrt.
- Zeige, welche Spuren der Sturm hinterlassen hat – sowohl in der Landschaft als auch in Deiner Figur.
- Lass Deine Figur in einem abschließenden Monolog oder einer inneren Erkenntnis reflektieren, was dieser Sturm für sie bedeutet.

Beispiel: „Sturm der Erkenntnis“
Einleitung
Lisa, eine junge Frau mit einem unerschütterlichen Drang nach Veränderung, lebt in einem kleinen Küstenort. Seit Jahren fühlt sie sich gefangen in ihrem Alltag – monoton, vorhersehbar und ohne große Emotionen. Doch an diesem düsteren Nachmittag kündigt sich etwas an: Der Himmel, einst strahlend blau, wird immer dunkler, und ein unheilvolles Grollen liegt in der Luft. Während sie am Fenster steht und den ersten leisen Windhauch spürt, ahnt sie nicht, dass dieser Tag ihr Leben für immer verändern wird.
Der erste Ausbruch des Sturms
Die ersten Tropfen beginnen zu fallen. Zunächst sanft, fast beruhigend, als ob die Natur ihr einen Kuss geben wollte. Doch dann intensiviert sich der Regen, und der Wind heult wie ein wütendes Tier. Lisa spürt, wie sich ihre Nerven anspannen. In ihrem Kopf beginnen Erinnerungen zu flackern – Momente der Angst, der Verzweiflung und des Triumphs. Der Himmel verdunkelt sich, und in diesem Wechselspiel aus Licht und Schatten erkennt sie, dass der Sturm nicht nur draußen tobt, sondern auch in ihr. Jeder Regentropfen scheint eine alte Wunde zu berühren, jede Windböe ruft verborgene Ängste hervor. Während sie in den strömenden Regen hinaustritt, fühlt sie sich zugleich von der Natur umarmt und herausgefordert.
Der Höhepunkt – Im Bann des tobenden Sturms
Jetzt ist der Sturm in vollem Gange. Lisa steht mitten im Regen, ihr Haar klebt an ihrem Gesicht, und der Wind zerrt an ihren Kleidern, als wolle er sie mit sich fortreißen. In diesem Moment entscheidet sie sich – nicht bewusst, aber instinktiv – gegen die Angst. Mit jedem Schritt durch die tosende Natur entdeckt sie neue Seiten an sich selbst. Sie lacht, als der Regen sie durchnässt, und schreit in den Donner hinein, als würde sie die Natur herausfordern. Während Blitze den Himmel zerreißen, fühlt sie eine unbändige Kraft in sich erwachen. Der Sturm wird zum Spiegel ihrer Seele – wild, ungezähmt und voller Möglichkeiten. In einer Szene, die fast schon surreal wirkt, tanzt sie im Regen, als wäre jeder Tropfen ein Versprechen auf einen Neuanfang. Sie begegnet einem Fremden, der im nahegelegenen Park Schutz sucht, und in einem stummen Austausch von Blicken und Gesten erkennen beide, dass sie mehr teilen als nur den Moment – sie teilen den Mut, den Sturm zu überstehen.
Lisa beginnt, den Sturm als Lehrmeister zu sehen. In einer intensiven Sequenz, in der der Wind so stark ist, dass er fast ihre Gedanken verweht, realisiert sie, dass der Sturm ihr nicht nur Angst einflößt, sondern sie auch befreit. Jeder Schlag des Donners, jeder Blitz, der den Himmel zerschneidet, wird zu einem Symbol ihrer inneren Stärke. Während sie gegen den Wind ankämpft, denkt sie an all die Male, in denen sie gezögert hat – und erkennt, dass genau dieser Moment der Wendepunkt in ihrem Leben ist.
Die Nachwirkungen
Schließlich legt sich der Sturm. Die Natur kehrt zurück zu einer ruhigen, fast meditativen Stille. Lisa steht allein auf der nassen Straße, die Luft frisch und klar, und sie fühlt sich, als hätte sie einen entscheidenden Kampf gewonnen. Die Spuren des Sturms sind überall sichtbar: Umgestürzte Bäume, Pfützen, in denen sich der wolkenverhangene Himmel spiegelt. Doch in ihrem Herzen herrscht nun eine neue Ruhe. Der Sturm hat sie verändert – nicht, indem er sie zerstörte, sondern indem er ihr zeigte, wie stark sie wirklich ist. Mit einem leisen Lächeln blickt sie in die Zukunft und weiß: Jeder neue Abschnitt in ihrem Leben wird nun mit der Gewissheit beginnen, dass sie selbst inmitten des größten Chaos Kraft finden kann.

Die berühmten Schlussgedanken
Ich hoffe, diese Schreibübung hat Dir nicht nur die nötigen Werkzeuge an die Hand gegeben, um eine stürmische Szene zu schreiben, sondern Dich auch inspiriert, mutig neue Wege zu gehen. Egal, ob Du gerade erst anfängst oder schon länger schreibst – erinnere Dich daran, dass der Sturm in der Natur und in uns allen liegt. Es liegt an Dir, ihn in Deine Geschichten zum Leben zu erwecken. Also, ran an die Tasten, und lass Deine Szene erstrahlen!
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Schreiben Deiner eigenen stürmischen Abenteuer. Bleib kreativ, mutig, und vergiss nie: Jeder Sturm bringt auch einen Neuanfang mit sich!
„Happy writing“!
Buchempfehlungen
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Wenn Du auf einen solchen Link klickst und auf der Zielseite etwas kaufst, bekomme ich vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop eine Vermittlerprovision. Es entstehen für Dich keine Nachteile beim Kauf oder Preis.
Drei Sommer lang Paris* von Patricia Holland Moritz*
Um jeden Preis* von Hera Lind*
Werte* von Maja Göpel*
Schreibe den ersten Kommentar