Hast Du Dich schon einmal hingesetzt, um zu schreiben, aber die Worte wollten einfach nicht fließen? Vielleicht hast Du auf den leeren Bildschirm gestarrt und Dich gefragt, warum Du nicht weiterkommst, obwohl Du so viele Ideen im Kopf hast. Es kann sehr frustrierend sein, besonders wenn Du noch am Anfang Deiner Autorenreise stehst. Doch oft liegt das Problem nicht an Deinen Fähigkeiten oder Deiner Kreativität, sondern an dem Umfeld, in dem Du schreibst. Also Dein Schreibumfeld, bzw. das Arbeitsumfeld.
Dabei ist das Naheliegende oft so fern. Ein unterstützendes und produktives Schreibumfeld kann nämlich durchaus entscheidend sein, um Deine Kreativität zu fördern und die besten Ergebnisse zu erzielen. In diesem Beitrag möchte ich daher einmal mit Dir einige praktische Tipps durchgehen, die Dir helfen können, ein Umfeld zu schaffen, in dem Du Dich wohl fühlst und in dem Deine Worte frei fließen können.
Egal, ob Du gerade erst anfängst zu schreiben oder schon seit einiger Zeit dabei bist – diese Tipps werden Dir bestimmt helfen, Dein Schreiben auf die nächste Stufe zu heben.
Inhalt
Tipp 1: Der richtige Schreibplatz
Finde einen festen Schreibplatz
Es mag banal klingen, aber der Ort, an dem Du schreibst, kann einen enormen Einfluss auf Deine Produktivität haben. Ein fester Schreibplatz hilft Dir daher dabei, eine Routine zu etablieren. Gleichzeitig signalisiert er Deinem Gehirn, dass es Zeit ist, kreativ zu sein. Wenn Du nämlich immer am gleichen Ort schreibst, assoziierst Du diesen Platz automatisch mit dem Schreibprozess. Das kann Dir helfen, schneller in den „Schreibmodus“ zu kommen und Ablenkungen besser zu widerstehen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Du einen perfekten Schreibtisch mit einem großen Bücherregal und einer Aussicht auf die Berge haben musst. Das ist zwar eine schöne Vorstellung und sicherlich auch ein wunderbarer Platz zum Schreiben, aber darum geht es nicht. Es geht vielmehr darum, einen Platz zu finden, an dem Du Dich wohl fühlst und an dem Du regelmäßig arbeiten kannst. Das kann ein kleiner Tisch in einer Ecke Deines Zimmers sein, ein Platz in der Bibliothek oder sogar ein Café, das Du gerne besuchst. Wichtig ist, dass Du Dich dort gut konzentrieren kannst und die Umgebung dich inspiriert (aber nicht ablenkt).

Ergonomie und Komfort
Wenn Du viel Zeit am Schreibtisch verbringst, ist es wichtig, dass dein Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist. Ein unbequemer Stuhl oder ein schlecht ausgerichteter Bildschirm können nicht nur zu körperlichen Beschwerden führen, sondern auch Deine Konzentration beeinträchtigen. Investiere daher in einen guten Stuhl, der Deine Wirbelsäule stützt, und achte darauf, dass Dein Bildschirm auf Augenhöhe ist. Dein Schreibtisch sollte also eine angenehme Höhe haben, sodass Du auch Deine Arme bequem darauf ablegen kannst, ohne die Schultern zu verspannen.
Nicht zu vergessen: Die Beleuchtung ist ebenfalls wichtig. Natürliches Licht ist ideal, aber wenn das nicht möglich ist, sorge dafür, dass Dein Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist, ohne dass es blendet. Eine Schreibtischlampe mit einstellbarer Helligkeit kann hierbei hilfreich sein. Wenn Du gerne über Kopfhörer Musik hörst, während Du schreibst, stelle sicher, dass sie bequem sind und Dich nicht stören oder ablenken.
Vermeidung von Ablenkungen
Diesen Aspekt hast Du bestimmt schon oft gelesen. Allerdings ist er halt auch sehr wichtig. Ablenkungen sind einer der größten Feinde eines produktiven Schreibprozesses. Es ist verlockend, alle paar Minuten auf das Handy zu schauen oder zwischendurch die neuesten Nachrichten zu lesen. Aber bedenke, es unterbricht auch gleichzeitig Deinen Schreibfluss und macht es schwieriger, in einen kreativen Zustand zu gelangen. Versuche also wirklich, alle möglichen Ablenkungen zu minimieren. Das bedeutet, dass Du Benachrichtigungen auf Deinem Computer und Handy ausschaltest und soziale Medien, während Deiner Schreibzeit meidest.
Wenn Du darüber hinaus in einem Umfeld schreibst, das nicht ganz ruhig ist, könnten Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung eine gute Investition sein. Manchmal hilft es auch, wenn Du Hintergrundgeräusche hörst, wie z.B. Regen oder sanfte Musik, um Dich besser konzentrieren zu können. Es geht also darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Du Dich ganz auf Dein Schreiben konzentrieren kannst.

Tipp 2: Persönliche Rituale und Routinen
Die Macht der Gewohnheit
Wie sagt man so schön: „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!“. Gewohnheiten können tatsächlich aber eine starke Wirkung auf Deine Produktivität haben. Wenn Du es schaffst, das Schreiben beispielsweise zu einem festen Bestandteil Deines Tages zu machen, wird es irgendwann zur Routine – und je mehr Du schreibst, desto einfacher wird es. Setze Dir am besten feste Zeiten, in denen Du schreibst und versuche Dich so gut wie möglich daran zu halten. Das könnte morgens nach dem Frühstück, in der Mittagspause oder abends vor dem Schlafengehen sein.
Am Anfang kann es durchaus schwierig sein, sich an diese festen Zeiten zu halten, besonders wenn der Alltag dazwischenkommt. Aber je konsequenter Du bist, desto eher wird das Schreiben zur Gewohnheit und Du wirst merken, dass es Dir immer leichter fällt, mit jedem Mal, wenn Du Dich hinsetzt.
Rituale zur Vorbereitung
Neben einer festen Schreibzeit können Dir auch kleine Rituale helfen, Dich auf das Schreiben einzustimmen. Diese Rituale signalisieren Deinem Gehirn (ähnlich wie beim festen Schreibplatz), dass es jetzt Zeit ist, sich auf die kreative Arbeit zu konzentrieren. Für manche Menschen könnte das ein bestimmtes Lied sein, das sie immer hören, bevor sie anfangen zu schreiben. Andere zünden eine Kerze an, trinken eine Tasse Tee oder machen ein paar Dehnübungen.
Es muss nichts Großes oder Zeitaufwändiges sein – selbst ein kurzer Spaziergang oder ein paar tiefe Atemzüge können den Unterschied machen. Finde heraus, was für Dich funktioniert und mache es zu einem festen Bestandteil Deiner Schreibroutine.
Pausen einplanen
Auch wenn es verlockend ist, in einem Rutsch durchzuschreiben, sind regelmäßige Pausen wichtig, um Deine Kreativität und Produktivität aufrechtzuerhalten. Wenn Du zu lange ohne Pause arbeitest, kann es am Ende passieren, dass Du Dich erschöpft fühlst und Deine Gedanken sich im Kreis drehen. Plane daher bewusst kurze Pausen ein, um Deinen Kopf freizubekommen.
Eine beliebte Methode ist dabei die sogenannte Pomodoro-Technik, bei der du 25 Minuten arbeitest und dann eine 5-minütige Pause machst. Nach vier Durchgängen machst du eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten. Diese Technik kann Dir helfen, konzentriert zu bleiben und gleichzeitig sicherzustellen, dass Du genug Pausen machst, um Deine Energie aufzuladen.

Tipp 3: Organisiertes Arbeiten
Ordnung am Arbeitsplatz
„Ordnung ist das halbe Leben!“. In diesem Fall kann es sogar stimmen. Denn ein aufgeräumter Arbeitsplatz kann Wunder für Deine Konzentration bewirken. Wenn Du nicht ständig nach Deinen Notizen, Büchern oder Stiften suchen musst, kannst Du Dich nämlich viel besser auf das Schreiben konzentrieren. Es lohnt sich also, ein paar Minuten am Ende jedes Tages damit zu verbringen, Deinen Schreibtisch aufzuräumen und alles für die nächste Schreibsession vorzubereiten.
Lege Dir dafür einen festen Platz für alle Deine Schreibutensilien fest – ob es nun Notizbücher, Stifte, Bücher oder andere Dinge sind, die Du regelmäßig benutzt. So vermeidest Du zum einen das Chaos und sparst Dir zum anderen Zeit und Energie, die Du sonst fürs Aufräumen aufwenden müsstest. Es gibt auch praktische Organizer und Ablagesysteme, die Dir dabei helfen können, Deinen Schreibtisch ordentlich zu halten.
Digitale Ordnung
Aber nicht nur der physische Arbeitsplatz sollte aufgeräumt sein, auch Dein digitaler Raum spielt eine wichtige Rolle. Wenn Du Deine Dateien und Dokumente auf Deinem Computer gut organisiert hast, findest Du alles, was Du brauchst, schnell wieder und kannst Dich wiederum voll und ganz auf das Schreiben konzentrieren.
Erstelle Dir beispielsweise klare Ordnerstrukturen, um Deine Projekte, Recherchen und Manuskripte zu sortieren. Vergiss dabei auch nicht, regelmäßig Backups Deiner Arbeit zu machen, um sicherzustellen, dass Du nichts verlierst. Es gibt dafür viele Tools und Apps, die Dir dabei helfen können, Deine digitale Ordnung zu wahren, von Cloud-Speichern bis hin zu Schreib- und Notiz-Apps.
Planungswerkzeuge nutzen
Um Deine Schreibziele zu erreichen, ist es ebenfalls wichtig, den Überblick über Deine Fortschritte zu behalten. Hier können Planungswerkzeuge wie Notizbücher, Kalender oder spezielle Schreib-Apps sehr hilfreich sein. Ein Bullet Journal kann Dir zum Beispiel helfen, Deine täglichen, wöchentlichen und monatlichen Ziele zu definieren und Deinen Fortschritt zu verfolgen.
Es gibt auch viele digitale Tools wie Scrivener, Trello oder Evernote, die speziell für Autoren entwickelt wurden und Dir dabei helfen können, Deine Projekte zu organisieren. Finde heraus, welches Tool für Dich am besten funktioniert und nutze es regelmäßig, um Deinen Schreibprozess zu strukturieren.

Tipp 4: Motivation und Inspiration
Eine inspirierende Umgebung schaffen
Wie Du nun bereits gemerkt haben solltest, hat Deine Umgebung einen großen Einfluss auf Deine Inspiration. Nutze dieses Wissen, indem Du Deinen Schreibplatz mit Dingen dekorierst, die Dich motivieren und inspirieren. So kannst Du Deine Kreativität anregen. Das können beispielsweise Bilder von Orten sein, die Du magst, Zitate von Deinen Lieblingsautoren oder persönliche Erinnerungen, die Dir wichtig sind.
Überlege, welche Elemente Dir ein gutes Gefühl geben und Dich dazu bringen, gerne an Deinem Platz zu sitzen und zu schreiben. Vielleicht hast Du auch eine Lieblingsfarbe, die Dich beruhigt oder anregt oder ein bestimmtes Kunstwerk, das Dich inspiriert. Indem Du Deinen Arbeitsplatz persönlich gestaltest, machst Du ihn zu einem Ort, an dem Du Dich gerne aufhältst und der gleichzeitig Deine Kreativität fördert.
Austausch mit anderen Autoren
Schreiben muss nicht immer eine einsame Tätigkeit sein. Der Austausch mit anderen Autoren kann unglaublich motivierend sein und Dir ganz neue Perspektiven für das Schreiben geben. Schreibgruppen oder Online-Communities sind großartige Möglichkeiten, um Feedback zu erhalten, neue Ideen zu entwickeln und Dich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Auch wenn Du in Deiner Umgebung vielleicht keine anderen Autoren kennst, gibt es zahlreiche Online-Foren, Social-Media-Gruppen und virtuelle Schreibtreffen (oder dieser Blog!), an denen Du teilnehmen kannst. Dieser Austausch kann Dir nicht nur helfen, Dich inspirieren zu lassen, sondern auch, Dich in schwierigen Phasen motiviert zu halten.
Erfolgserlebnisse feiern
Ein Punkt der selten gemacht, aber eigentlich sehr wichtig ist, ist die kleinen Erfolge auf Deiner Schreibreise zu feiern. Egal, ob Du ein Kapitel abgeschlossen, eine schwierige Szene gemeistert oder einfach nur Dein tägliches Schreibziel erreicht hast – nimm Dir einen Moment Zeit, um Dir selbst auf die Schulter zu klopfen und Dich für Deine harte Arbeit zu belohnen.
Diese kleinen Feiern müssen nicht aufwendig sein. Vielleicht gönnst Du Dir eine besondere Tasse Kaffee, ein Stück Schokolade oder eine weitere kleine Pause, um etwas zu tun, das Du liebst. Indem Du Deine Fortschritte anerkennst und Dich dafür belohnst, bleibst Du letztendlich motiviert und erinnerst Dich daran, warum Du eigentlich mit dem Schreiben begonnen hast.

Tipp 5: Flexibilität bewahren
Sei nicht zu streng mit dir selbst
Auch wenn es wichtig ist, diszipliniert zu sein, solltest Du nicht zu streng mit Dir selbst sein. Es wird Tage geben, an denen das Schreiben einfach nicht funktionieren will. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Das Wichtige dabei ist aber: Anstatt Dich selbst dafür zu verurteilen, dass Du nicht so produktiv bist, wie Du es gerne hättest, sei nachsichtig mit Dir selbst und erkenne, dass das ein normaler Teil des kreativen Prozesses ist.
Versuche dann einfach, an solchen Tagen etwas anderes zu tun, das Dich inspiriert – vielleicht liest Du ein Buch, schaust einen Film oder machst einen Spaziergang. Manchmal braucht Dein Geist einfach nur eine Pause, um neue Ideen zu entwickeln.
Alternativen erkunden
Wenn Du irgendwann einmal merkst, dass Dein aktuelles Schreibumfeld nicht mehr so gut funktioniert wie früher, sei offen dafür, neue Orte und Methoden auszuprobieren. Vielleicht hilft es Dir, einmal an einem anderen Ort zu schreiben, sei es in einem Café, im Park oder sogar in einem anderen Raum Deiner Wohnung. Ein Tapetenwechsel kann oft Wunder wirken und Dir neue Perspektiven zum Schreiben geben.
Du könntest auch versuchen, zu anderen Tageszeiten zu schreiben oder verschiedene Schreibmethoden auszuprobieren, wie z.B. freies Schreiben oder das Schreiben mit der Hand statt am Computer. Indem Du flexibel bleibst und verschiedene Ansätze ausprobierst, kannst Du herausfinden, was für Dich am besten funktioniert.
Die berühmten Schlussgedanken
Ein unterstützendes Schreibumfeld zu schaffen, ist einer der wichtigsten Schritte, um als Autor erfolgreich zu sein, besonders wenn Du gerade erst anfängst. Indem Du einen festen Schreibplatz findest, persönliche Rituale und Routinen entwickelst, Deinen Arbeitsbereich organisierst und eine inspirierende Umgebung gestaltest, kannst Du Deine Kreativität fördern und Deine Schreibziele leichter erreichen.
Denke aber auch daran, dass es in Ordnung ist, wenn nicht jeder Tag perfekt läuft! Sei flexibel, probiere neue Ansätze aus und feiere Deine Erfolge – egal, wie klein sie auch sein mögen. Schreiben ist eine Reise, und je mehr Du Dein Umfeld darauf abstimmst, desto einfacher und erfüllender wird diese Reise für Dich sein.
Ich hoffe, diese Tipps helfen Dir dabei, ein produktives Schreibumfeld zu schaffen, in dem Du Dich wohlfühlst und in dem Deine Kreativität voll zur Geltung kommt.
Vielleicht hast Du auch noch weitere Tipps? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare, ich freue mich darauf!
Nun aber viel Spaß und Erfolg! „Happy writing“!
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