Das Schreiben eines Kinderbuchs kann eine der aufregendsten und lohnendsten Herausforderungen für einen Autor sein. Es klingt vielleicht einfach, schließlich richtet sich ein Kinderbuch an ein jüngeres Publikum mit begrenztem Wortschatz.
Vielleicht hast Du selbst Kinder oder kennst die Begeisterung, mit der Kinder Geschichten lauschen. Sie tauchen mit strahlenden Augen in die Fantasiewelten ein, die Du erschaffst, und lernen ganz nebenbei wichtige Lektionen fürs Leben. Ein Kinderbuch bietet Dir die Chance, diese kleinen Köpfe und Herzen zu erreichen. Aber ein gutes Kinderbuch erfordert darüber hinaus Fingerspitzengefühl, Kreativität und das richtige Maß an Pädagogik – ohne belehrend zu sein.
Und genau hier liegt die Kunst: Wie schreibst Du eine Geschichte, die Kinder fesselt, sie unterhält und ihnen etwas mit auf den Weg gibt, ohne sie zu überfordern?
Inhalt
Verständnis der Zielgruppe
Eine der größten Herausforderungen beim Schreiben eines Kinderbuchs ist das Verständnis der Zielgruppe. „Kinder“ ist nämlich ein sehr breiter Begriff. Sie entwickeln sich schnell, sowohl kognitiv als auch emotional, und was für ein vierjähriges Kind spannend ist, wird ein achtjähriges wahrscheinlich langweilen. Die Kenntnis der Bedürfnisse und Fähigkeiten der jeweiligen Altersgruppe ist daher entscheidend.
Altersspannen und ihre Bedürfnisse
Bilderbücher (2–5 Jahre):
In dieser Altersgruppe geht es vor allem um visuelle Reize. Die Geschichten sind einfach, und die Illustrationen spielen eine wesentliche Rolle. Bilderbücher sind dabei oft das erste literarische Erlebnis eines Kindes und sollten daher besonders ansprechend und einfach sein. Bedenke, dass Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren eine sehr begrenzte Aufmerksamkeitsspanne haben. Ein Bilderbuch sollte daher kurze Sätze und eine einfache Handlung durchleben. Die Illustrationen sind hier besonders wichtig, da sie die Geschichte visuell unterstützen und oft mehr Raum einnehmen als der Text selbst. Verwende einfache, wiederholende Phrasen, die leicht verständlich sind und Kindern helfen, die Geschichte nachzuvollziehen.
Erstleser (5–8 Jahre):
Hier liegt der Fokus auf Geschichten, die Kinder selbst lesen können. Kinder, die gerade anfangen, selbst zu lesen, benötigen daher Bücher, die ihren Wortschatz erweitern, aber dennoch leicht verständlich sind. In dieser Altersgruppe geht es um kurze, einfache Geschichten, die das Selbstvertrauen der Kinder beim Lesen stärken. Bücher mit einfachen Handlungssträngen, kurzen Kapiteln und wenigen Charakteren sind ideal. Hier kannst Du beginnen, einfache Konflikte und Lösungen in die Handlung einzubauen, da Kinder in diesem Alter beginnen, etwas komplexere Geschichten als bei Bilderbüchern zu verstehen.
Kapitelbücher (8–12 Jahre):
In dieser Altersgruppe kannst Du Dich mehr mit Handlung und Charakterentwicklung beschäftigen. Kinder in diesem Alter entwickeln oft eine Leidenschaft für das Lesen und können tiefer in die Handlung eintauchen. Charakterentwicklung, emotionale Tiefe und Spannungsbögen werden hier wichtiger. Kinder lieben es, in spannende Welten einzutauchen und fangen an, sich mit den Figuren zu identifizieren. Themen wie Freundschaft, Mut, Selbstfindung und Abenteuer eignen sich gut für diese Altersgruppe.

Sprache und Wortschatz anpassen
Kinder verfügen über einen begrenzten, altersgerechten Wortschatz, und du musst sicherstellen, dass du diesen berücksichtigst. Ein Wort, das für Erwachsene einfach ist, kann für Kinder völlig fremd sein. Deshalb ist es wichtig, die Sprache so einfach wie möglich zu halten, ohne dabei auf eine bildhafte, kreative Ausdrucksweise zu verzichten. Verwende alltägliche Wörter, aber gib den Lesern gleichzeitig die Möglichkeit, neue Wörter zu lernen. Idealerweise fügst du schwierige Begriffe kontextualisiert in die Geschichte ein, sodass Kinder ihre Bedeutung durch den Zusammenhang verstehen können.
Interesse und Aufmerksamkeitsspanne berücksichtigen
Kinder haben eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Besonders jüngere Kinder können sich nur für kurze Zeit auf eine Geschichte konzentrieren. Deshalb ist es wichtig, sofort ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und sie durch die Geschichte hindurch aufrechtzuerhalten. Ein spannender Anfang, klare Wendepunkte und ein fesselnder Erzählstil sind entscheidend. Nutze klare, einfache Satzstrukturen und vermeide lange, komplizierte Beschreibungen oder verschachtelte Handlungen. Besonders bei Bilderbüchern müssen Text und Bild Hand in Hand gehen, um das Interesse des Kindes zu halten.

Dos: Was funktioniert beim Schreiben eines Kinderbuchs?
Lass uns nun darüber sprechen, was Du tun könntest, um ein erfolgreiches Kinderbuch zu schreiben. Es gibt einige bewährte Methoden, die Dir helfen können, Kinder zu begeistern und gleichzeitig ihre Eltern zufriedenzustellen.
Einfache, klare Sprache
Eines der wichtigsten Elemente beim Schreiben für Kinder ist die Sprache. Sie muss einfach, klar und verständlich sein. Kinder sollen der Geschichte folgen können, ohne ständig nachfragen zu müssen, was ein bestimmtes Wort bedeutet. Gleichzeitig darf die Sprache nicht zu platt oder eintönig sein. Es geht darum, die richtigen Worte zu finden, um eine lebendige, spannende Welt zu erschaffen, in die Kinder eintauchen können. Dabei solltest Du aber auch immer im Hinterkopf behalten, dass Kinder – je nach Alter – sehr unterschiedliche sprachliche Fähigkeiten haben. Vermeide es daher, mit unnötig komplizierten Worten zu beeindrucken; stattdessen solltest Du Kinder mit einfachen, aber kraftvollen Beschreibungen in den Bann ziehen.
Starke Charaktere
Kinder lieben Charaktere, mit denen sie sich identifizieren können. Ein starkes, gut ausgearbeitetes Figurenensemble ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Kinderbuch. Die Hauptfigur sollte jemanden darstellen, den Kinder bewundern oder nachvollziehen können. Besonders beliebt sind hierbei Tierfiguren oder Kinder, die mutige Abenteuer bestehen oder alltägliche Herausforderungen meistern. Es ist auch wichtig, dass diese Figuren emotional nachvollziehbar und authentisch sind. Sie sollten wie echte Kinder denken und handeln, dabei aber immer ein bisschen „größer als das Leben“ sein – schließlich möchten Kinder ihre Helden in einem besonderen Licht sehen.
Ein häufiger Fehler ist es, den Figuren nur äußere Eigenschaften zu verleihen, ohne ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Deine Figuren sollten durchaus Fehler machen, Schwächen haben und sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln. Kinder lieben es, zu sehen, wie Figuren Herausforderungen überwinden, da sie sich selbst in ähnlichen Situationen wiederfinden.
Lernmöglichkeiten einbauen
Ein Kinderbuch kann eine großartige Möglichkeit sein, den jungen Lesern auf unterhaltsame Weise etwas beizubringen. Du musst dabei aber vorsichtig sein – nichts ist abschreckender als ein Buch, das sich wie eine Unterrichtsstunde anfühlt. Der Schlüssel ist, die Lektion subtil in die Geschichte zu integrieren, sodass sie Teil der Handlung wird. Themen wie Freundschaft, Empathie, Zusammenhalt, Mut und Selbstbewusstsein sind häufig und gut geeignet für Kinderbücher.
Wenn Du Lerninhalte einbaust, achte außerdem darauf, dass sie natürlich in die Geschichte passen und nicht belehrend wirken. Kinder nehmen die Botschaft oft eher wahr, wenn sie durch das Verhalten und die Entscheidungen der Charaktere vermittelt wird, anstatt explizit angesprochen zu werden. Zum Beispiel könnte eine Geschichte über das Teilen zwischen Freunden nicht mit einem moralischen Zeigefinger enden, sondern zeigen, wie das Teilen letztendlich zu einer besseren Freundschaft führt.
Fantasiereiche Welten schaffen
Kinder haben eine grenzenlose Vorstellungskraft, und sie lieben es, in magische oder fantasievolle Welten abzutauchen. Eine der größten Freuden des Kinderbuchschreibens ist es daher, Welten zu erschaffen, in denen alles möglich ist. Ob sprechende Tiere, fliegende Autos oder Abenteuer auf fernen Planeten – Fantasie ist das Herzstück vieler großartiger Kinderbücher. Aber auch in realistischen Geschichten kannst Du durch bildhafte Sprache und lebendige Beschreibungen eine spannende Welt erschaffen, in die Kinder eintauchen können.
Wichtig ist, dass die Fantasie in der Geschichte eine Rolle spielt, die für die Handlung relevant ist. Es reicht nicht, eine fantastische Welt zu haben, wenn sie keinen Zweck erfüllt. Kinder sollen die Verbindung zwischen der Fantasiewelt und der Geschichte nachvollziehen können.
Humor und Spaß
Humor ist ein großartiges Werkzeug, um Kinder zu begeistern. Kinderbücher dürfen und sollten Spaß machen! Ein gutes Kinderbuch bringt die Leser zum Lachen und sorgt dafür, dass sie die Geschichte immer wieder lesen wollen. Aber Achtung: Der Humor sollte dem Alter angemessen sein. Kinder lieben Slapstick, lustige Situationen oder unerwartete Wendungen. Wortspiele und absurde Szenen können gut funktionieren, besonders wenn sie mit cleveren Bildern kombiniert werden.
Denke daran, dass Kinderhumor oft einfach und direkt ist. Ein Eimer Wasser, der über den Kopf eines Charakters schwappt, oder eine alberne Verwechslung können Kinder zum Lachen bringen. Vermeide aber Humor, der auf Kosten anderer geht – Mobbing oder Hänseleien sind in Kinderbüchern tabu, da sie negative Verhaltensmuster fördern könnten.
Illustrationen einbeziehen
Obwohl Du als Autor hauptsächlich für den Text verantwortlich bist, solltest Du auch immer die Rolle der Illustrationen im Auge behalten. In Bilderbüchern, insbesondere für jüngere Kinder, sind die Illustrationen oft genauso wichtig wie der Text – manchmal sogar wichtiger. Sie unterstützen nicht nur die Geschichte, sondern helfen den Kindern auch, das Gelesene zu visualisieren und zu verstehen. Deshalb solltest Du beim Schreiben eines Kinderbuches immer im Hinterkopf behalten, wie der Text mit den Illustrationen zusammenwirken wird.
Wenn Du selbst kein Illustrator bist, wird ein professioneller Illustrator gerne diese Aufgabe übernehmen. Es ist dabei wichtig, eine enge Zusammenarbeit zu pflegen, damit das visuelle Design die gleiche Botschaft und Stimmung vermittelt wie der Text. Beschreibe die Szenen so, dass der Illustrator Deine Vision klar versteht, aber lasse ihm genügend Raum, um kreativ zu sein und seinen eigenen Stil einzubringen. Bilder können helfen, Emotionen zu verstärken, den Humor zu betonen oder sogar die Handlung voranzutreiben.

Don’ts: Was Du beim Schreiben eines Kinderbuchs vermeiden solltest
Während es viele Dinge gibt, die Du berücksichtigen kannst, um ein großartiges Kinderbuch zu schreiben, gibt es auch einige Stolperfallen, die Du hingegen vermeiden solltest. Hier sind die wichtigsten Don’ts, die Dir helfen können, typische Fehler zu umgehen.
Zu komplexe Sprache verwenden
Wie bereits erwähnt, ist es entscheidend, die Sprache Deines Kinderbuchs einfach und klar zu halten. Ein häufiger Fehler von Anfängern ist es, dass sie versuchen, poetisch oder komplex schreiben, um „beeindruckend“ zu wirken. Kinder werden schnell frustriert, wenn sie Wörter oder Satzstrukturen nicht verstehen. Wenn Deine Leser zu oft innehalten müssen, um den Text zu entschlüsseln, verlieren sie das Interesse.
Auch Fachbegriffe oder zu viel bildhafte Sprache sollten vermieden werden. Während Metaphern und Vergleiche für Erwachsene großartig funktionieren, können sie für Kinder oft verwirrend sein. Wenn Du zum Beispiel beschreibst, dass „das Herz des Protagonisten flatterte wie ein Vogel im Käfig“, könnte ein Kind das wörtlich nehmen und sich fragen, ob da tatsächlich ein Vogel im Spiel ist. Versuche stattdessen, klare und verständliche Beschreibungen zu verwenden, die leicht nachvollziehbar sind.
Belehrend oder moralisch klingen
Während viele Kinderbücher eine moralische Botschaft haben, ist es wichtig, nicht zu belehrend oder moralisch zu wirken. Kinder möchten unterhalten werden, und wenn ein Buch zu sehr wie eine Lektion wirkt, kann das schnell abschreckend sein. Die Botschaft sollte subtil und organisch in die Geschichte eingebettet sein, anstatt dem Leser aufzudrängen, wie er sich zu verhalten hat.
Anstatt also den moralischen Zeigefinger zu heben, solltest Du lieber durch die Handlungen der Charaktere zeigen, wie sie mit verschiedenen Situationen umgehen. Kinder lernen oft am besten durch Vorbilder und können durch die Entscheidungen der Figuren in der Geschichte positive Verhaltensweisen übernehmen. Zum Beispiel kannst Du einem Charakter die Tugend des Teilens beibringen, indem er in einer schwierigen Situation Hilfe von anderen erhält, anstatt ihm direkt zu sagen: „Du musst immer teilen.“
Stereotype und Klischees verwenden
Kinder sind heute viel aufmerksamer und aufgeschlossener, als man oft denkt. Sie haben die Fähigkeit, komplexe Themen wie Diversität, Inklusion und Gerechtigkeit zu verstehen. Deshalb solltest Du darauf achten, keine Stereotype oder Klischees in deinem Kinderbuch zu verwenden. Ein Beispiel dafür könnte sein, dass der „tapfere Ritter“ immer ein Junge und die „hilflose Prinzessin“ immer ein Mädchen ist. Solche Geschlechterklischees sind veraltet und passen nicht mehr in die moderne Kinderliteratur.
Stattdessen solltest Du versuchen, vielfältige und authentische Charaktere zu erschaffen, die Kinder ermutigen, offen und respektvoll gegenüber anderen zu sein. Die heutige Kinderbuchwelt ist sehr viel diverser geworden, und das ist etwas Positives. Achte also darauf, dass Deine Geschichten und Figuren die Vielfalt der realen Welt widerspiegeln – sei es in Bezug auf Geschlecht, ethnische Herkunft, kulturelle Hintergründe oder soziale Rollen.
Zu viele Botschaften einbauen
Zwar sollten Kinderbücher in der Regel eine klare, zentrale Botschaft haben, allerdings ohne zu viele Themen oder Lektionen in einer Geschichte. Wenn Du versuchst, eine Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Umweltschutz und Selbstbewusstsein zu schreiben, wird das schnell zu viel und verwirrend für junge Leser. Es ist besser, sich auf ein Hauptthema zu konzentrieren und dieses auf eine einfache, aber wirkungsvolle Weise zu vermitteln.
Du kannst andere Themen natürlich subtil einfließen lassen, aber das zentrale Thema sollte stets klar im Vordergrund stehen. Zum Beispiel könnte dein Buch das Thema „Freundschaft“ behandeln, während Aspekte wie „Mut“ oder „Zusammenhalt“ ebenfalls eine Rolle spielen, aber nicht im Fokus stehen.
Lange, ausschweifende Beschreibungen
Kinder interessieren sich in der Regel weniger für lange, detailreiche Beschreibungen als Erwachsene. Sie wollen wissen, was als Nächstes passiert, und nicht seitenweise lesen, wie der Sonnenuntergang über den Bergen aussieht. Wenn Du zu viele Seiten mit Beschreibungen füllst, verlierst Du möglicherweise die Aufmerksamkeit Deiner jungen Leser. Es ist wichtig, dass Du schnell zum Punkt kommst und die Handlung vorantreibst.
Bevorzuge daher kurze, prägnante Beschreibungen, die die Fantasie der Kinder anregen. Lass die Illustrationen den Rest der Arbeit übernehmen. Ein gutes Kinderbuch schafft es, mit wenigen Worten eine lebendige Welt zu erschaffen, die durch die Bilder unterstützt wird.

Was dazwischen liegt: Feinheiten des Kinderbuchschreibens
Kinderbücher können durchaus ein Balanceakt darstellen. Sie sollen nämlich unterhalten und gleichzeitig lehrreich sein, einfach aber nicht banal, fantasievoll aber auch zugänglich. Zwischen den Dos und Don’ts gibt es viele Grauzonen, in denen Du Deine eigene Kreativität einbringen kannst. Hier sind einige Dinge, die „dazwischen“ liegen und die Du je nach Deinem Stil und Deiner Zielgruppe flexibel handhaben kannst.
Altersgerechte Herausforderungen
Es ist in Ordnung, Kindern in Deinen Büchern Herausforderungen zu stellen, die etwas über ihrem aktuellen Verständnisniveau liegen – aber Du solltest darauf achten, sie nicht zu überfordern. Eine spannende, emotionale oder moralische Herausforderung kann für ein Kind eine wertvolle Erfahrung sein, aber sie sollte immer in einer Weise präsentiert werden, die für die jeweilige Altersgruppe nachvollziehbar ist.
Zum Beispiel können Bücher für ältere Kinder komplexere Themen wie Verlust, Trennung oder Veränderungen im Leben ansprechen, während jüngere Kinder eher mit einfacheren Konflikten wie das Verlieren eines Lieblingsspielzeugs oder den ersten Schultag zu tun haben. Wichtig ist, dass die Geschichte die Emotionen der Kinder ernst nimmt und sie dabei unterstützt, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen.
Emotionale Tiefe
Kinder haben eine erstaunliche Fähigkeit, emotionale Tiefe zu verstehen und zu verarbeiten. Sie reagieren oft stark auf Geschichten, die ihre eigenen Gefühle widerspiegeln – sei es Freude, Angst, Trauer oder Neugier. Deshalb ist es wichtig, dass du die Emotionen Deiner Charaktere ernst nimmst und sie so darstellst, dass Kinder sich damit identifizieren können.
Emotionale Tiefe bedeutet jedoch nicht, dass das Buch düster oder schwerfällig sein muss. Auch in einer fröhlichen Geschichte kann es Momente geben, in denen die Charaktere Zweifel oder Sorgen haben. Kinder lernen durch solche Geschichten, dass es in Ordnung ist, verschiedene Emotionen zu empfinden, und dass sie diese Gefühle ausdrücken und darüber sprechen können.
Die Rolle der Fantasie
Fantasie spielt eine zentrale Rolle in vielen Kinderbüchern, und das aus gutem Grund: Kinder haben eine grenzenlose Vorstellungskraft, die sie in Welten führen kann, die jenseits ihrer alltäglichen Realität liegen. Es ist jedoch wichtig, einen Weg zu finden, diese Fantasie so zu nutzen, dass sie für die Geschichte Sinn ergibt.
Es gibt keine festen Regeln darüber, wie viel Fantasie in einem Kinderbuch „erlaubt“ ist. Einige Geschichten sind vollständig in fantasievollen Welten angesiedelt, während andere nur gelegentlich Fantasie-Elemente einfließen lassen. Entscheidend ist, dass die Fantasie der Geschichte einen Mehrwert verleiht und nicht als willkürliches Element erscheint.

3 Praxis-Tipps für angehende Kinderbuchautoren
Diese praktischen Tipps können Dir helfen, dein Kinderbuchprojekt auf den richtigen Weg zu bringen.
Tipp 1: Testleser suchen
Kinder sind die besten Kritiker für Dein Buch. Bevor Du Dein Manuskript abschließt, lass es von Kindern lesen oder – noch besser – vorlesen. Du wirst schnell merken, ob die Geschichte funktioniert oder nicht. Achte darauf, wie sie reagieren: Lachen sie an den richtigen Stellen? Können sie der Handlung folgen? Stellen sie Fragen? Kinder geben oft ehrliches Feedback, das Dir hilft, Dein Buch zu verbessern.
Tipp 2: Eltern und Lehrer um Feedback bitten
Auch wenn die Hauptzielgruppe die Kinder sind, ist es wichtig, das Feedback von Erwachsenen – insbesondere von Eltern oder Lehrern – einzuholen. Diese Personen haben oft ein besseres Verständnis dafür, was für Kinder geeignet ist, und können Dir wertvolle Hinweise geben, wie Du Deine Geschichte verbessern kannst. Sie haben zudem oft einen besseren Überblick über aktuelle Themen und Trends in der Kinderbuchliteratur.
Tipp 3: Veröffentlichen und Vermarkten
Sobald Dein Buch fertig ist, stellt sich die Frage der Veröffentlichung. Du hast die Wahl zwischen traditionellen Verlagen oder der Selbstveröffentlichung. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Während ein Verlag dir professionelle Unterstützung bietet, hast Du bei der Selbstveröffentlichung mehr Kontrolle über den Prozess.
Denke daran, dass das Marketing für Dein Kinderbuch ein entscheidender Faktor für den Erfolg ist. Nutze Social Media, buche Lesungen in Schulen oder Bibliotheken, und vernetze Dich mit anderen Autoren und Illustratoren. Kinderbuchlesungen sind eine großartige Möglichkeit, direkt mit Deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten und Feedback zu bekommen.

Schreibübungen für Kinderbuchautoren
Schreibübungen können Dir helfen, Deinen Stil zu verfeinern und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man für Kinder schreibt. Hier habe ich einige Übungen, die Du ausprobieren kannst:
- Schreibe eine kurze Geschichte mit maximal 200 Wörtern und versuche, sie so einfach und klar wie möglich zu gestalten.
- Versuche, eine Geschichte zu schreiben, die nur aus Dialogen besteht, um zu üben, wie Kinder sprechen.
- Erstelle eine fantasievolle Welt und beschreibe sie aus der Perspektive eines Kindes.
Die berühmten Schlussgedanken
Ein Kinderbuch zu schreiben ist eine besondere Herausforderung – aber auch eine unglaublich erfüllende. Wenn Du die Dos und Don’ts berücksichtigst, auf die richtige Sprache achtest, starke und authentische Charaktere entwickelst und die richtige Balance zwischen Unterhaltung und Botschaft findest, wirst Du ein Buch schaffen, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert.
Nutze Deine Kreativität, um Geschichten zu erzählen, die die Fantasie der Kinder anregen, und vergiss nicht, dass Spaß und Freude am Schreiben die besten Zutaten für ein gelungenes Kinderbuch sind!
Über welches Thema würdest Du gerne mal ein Kinderbuch schreiben? Teile es gerne in den Kommentaren!
Nun viel Spaß und „happy writing“!
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