Hey Du, hast Du es auch satt, in Deinen Texten ständig „gehen“ zu schreiben? Dieses Wort ist so langweilig, dass es schon fast einschläft, während es über die Seite trottet. Mal angenommen, Du liest einen Text: „Er ging zur Tür. Dann ging er zum Fenster. Danach ging er zurück.“ Gähn! Das klingt, als würde jemand in Zeitlupe durch ein Museum schlurfen. „Gehen“ ist ein Allerweltswort – praktisch, aber so spannend wie ein grauer Novembertag. Mit den richtigen Alternativen kannst Du Tempo, Stimmung und Charakter in Deine Sätze zaubern. Ob jemand gemütlich schlendert, hektisch rennt oder geheimnisvoll schleicht – die Wortwahl macht den Unterschied. Und genau deshalb bist Du hier: Du willst Texte, die leben, tanzen und die Leser mitreißen.
Auf dieser Seite zeige ich Dir, wie Du Deine Texte mit 50 knackigen Alternativen aufpeppst – jede mit einem Merkmal und einem Beispiel, damit Du sofort loslegen kannst.
Bereit? Dann ab in die Wortparty!
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Inhalt
50 Alternative für „gehen“ – mit Beispielen, die inspirieren
Hier kommen sie, Deine 50 neuen besten Freunde. Jede Alternative hat ein Merkmal, das sie besonders macht, und ein Beispiel, damit Du sie direkt in Aktion siehst. Los geht’s!
schlendern
gemütlich, entspannt
Nach dem Essen schlenderte sie durch den Park und hat die Sonne genossen.
rennen
schnell, hektisch
Er rannte zum Bahnhof, weil der Zug gleich abfahren würde.
schleichen
leise, heimlich
Er schlich nachts in die Küche, um Kekse zu stibitzen.
stapfen
schwer, mühsam
Sie stapfte durch den tiefen Schnee zum Holzschuppen.
hüpfen
fröhlich, leicht
Er hüpfte vor Freude, als er die gute Nachricht hörte.
trotten
langsam, lustlos
Nach der langen Schicht trottete er erschöpft nach Hause.
marschieren
zielstrebig, energisch
Sie marschierte ins Büro, bereit, den Tag zu starten.
schlurfen
träge, unmotiviert
Morgens schlurfte er in Pantoffeln zur Kaffeemaschine.
stürmen
wild, impulsiv
Sie stürmte in den Laden, als der Sale begann.
tapsen
unsicher, vorsichtig
Er tapste im Dunkeln die Treppe hinunter.
flitzen
blitzschnell, agil
Sie flitzte durch den Flur, um den Anruf nicht zu verpassen.
wandern
ruhig, ausdauernd
Du wanderte stundenlang durch die Berge.
trippeln
klein, zierlich
Mit schnellen Schritten trippelte sie über den Markt.
sprinten
extrem schnell, sportlich
Sie sprintete zum Ziel und knackte den Rekord.
schreiten
würdevoll, selbstbewusst
Er schritt erhobenen Hauptes durch den Saal.
zockeln
gemächlich, entspannt
Er zockelte mit dem Fahrrad durch die Stadt.
laufen
allgemein, neutral
Sie lief schnell zum Supermarkt, bevor er schloß.
hasten
eilig, gestresst
Er hastete durch die Straßen, um pünktlich zu sein.
torkeln
unsicher, wankend
Nach der Party torkelte er nach Hause.
stampfen
laut, wütend
Sie stampfte aus dem Zimmer.
bummeln
entspannt, ohne Ziel
Er bummelte durch die Altstadt und vergaß die Zeit.
joggen
sportlich, gleichmäßig
Morgens joggte sie am Fluss entlang.
spazieren
locker, genussvoll
Er spazierte mit dem Hund durch den Wald.
watscheln
ungelenk, komisch
Mit den Flipflops watschelte er zum Pool.
pirschen
vorsichtig, aufmerksam
Sie pirschte durchs Gebüsch, um das Reh zu sehen.
flanieren
elegant, gelassen
Sie flanierte die Promenade entlang und genoss die Aussicht.
galoppieren
schnell, wild (oft bildlich)
Er galoppierte durch die Aufgaben, um Feierabend zu machen.
traben
gleichmäßig, leicht
Er trabte entspannt über die Wiese.
schieben
langsam, zögernd
Er schob sich durch die volle U-Bahn.
kriechen
sehr langsam, mühsam
Nach dem Marathon kroch er ins Bett.
tanzen
leicht, rhythmisch
Sie tanzte durchs Wohnzimmer, als ihr Lieblingslied lief.
stolzieren
arrogant, auffällig
Er stolzierte mit seinem neuen Outfit durch die Stadt.
ziehen
schleppend, widerwillig
Er zog sich zum Zahnarzt, obwohl er keine Lust hatte.
rauschen
schnell, schwungvoll
Sie rauschte die Treppe runter, um die Post zu holen.
springen
energisch, hoch
Er sprang über die Pfütze, um trocken zu bleiben.
schwanken
unsicher, instabil
Er schwankte nach dem Karussell aus dem Wagen.
rücken
langsam, stetig
Sie rückte Schritt für Schritt näher ans Ziel.
stiefeln
robust, entschlossen
Sie stiefelte durch den Matsch zum Auto.
hinken
uneben, verletzt
Nach dem Sturz hinkte er zurück ins Haus.
zischen
schnell, leise
Sie zischte durch die Tür, bevor sie zufiel.
trödeln
langsam, zögerlich
Er trödelte auf dem Weg zur Schule.
klettern
anstrengend, aufwärts
Sie kletterte den Hügel hinauf, um die Aussicht zu genießen.
rutschen
gleitend, unkontrolliert
Er rutschte die eisige Straße entlang.
schweben
leicht, mühelos
Sie schwebte vor Glück durch den Tag.
latschen
lässig, müde
Er latschte in alten Sneakers zum Bäcker.
sausen
rasend, fröhlich
Du sauste die Straße entlang, um Freunde zu treffen.
wieseln
flink, geschickt
Sie wieselte durch die Menge zum besten Platz.
plumpsen
schwer, plump
Erschöpft plumpste er auf die Couch.
tänzeln
verspielt, leicht
Sie tänzelte vor Aufregung durch den Raum.
zotteln
langsam, schlampig
Er zottelte in Jogginghose zum Briefkasten.

5 Tipps, um Alternativen zu „gehen“ wie ein Profi einzusetzen
Jetzt hast Du die Wörter – aber wie rockst Du sie richtig? Hier sind fünf Tipps, die Dir helfen, Deine Texte auf das nächste Level zu bringen.
Tipp 1: Pass das Wort an die Stimmung und den Kontext an
Warum das wichtig ist
Worte sind wie Kleider für Deine Sätze – sie müssen passen, sonst sieht’s komisch aus. „Gehen“ ist ein Allrounder, aber manchmal braucht Deine Szene mehr Pep oder Tiefe. Ein Wort wie „schlendern“ in einer Action-Szene ist, als würdest Du mit Flip-Flops zum Marathon antreten – es passt einfach nicht. Die richtige Alternative zu wählen, heißt, die Stimmung Deiner Geschichte zu lenken und Deine Leser mitten ins Geschehen zu ziehen. Es geht darum, dass sie die Szene nicht nur lesen, sondern fühlen.
So setzt Du es um
Bevor Du ein Wort aussuchst, halt kurz inne und frag Dich: Was soll die Szene ausstrahlen? Ist sie entspannt, dramatisch, fröhlich oder düster? Dann überleg, wie sich die Bewegung Deiner Figur in dieses Bild einfügt. Für eine friedliche Atmosphäre greif zu Wörtern wie „schlendern“, „bummeln“ oder „spazieren“ – sie wirken gemütlich und einladend. In einer Szene voller Adrenalin sind „rennen“, „stürmen“ oder „flitzen“ Deine besten Freunde, weil sie Tempo und Dringlichkeit rüberbringen. Der Trick ist, die Bewegung mit der Emotion der Szene zu verknüpfen.
Beispiele aus der Praxis
- Entspannte Szene: „Nach einem langen Tag schlenderte sie durch den Park, die Abendsonne im Gesicht.“ – „Schlendern“ fängt die Gelassenheit perfekt ein.
- Dramatische Szene: „Er rannte durch den Regen, das Herz in der Kehle, weil der Bus gleich abfährt.“ – „Rennen“ macht die Panik greifbar.
- Falscher Einsatz: „Er schlenderte zum Ausgang, während die Alarmsirenen heulten.“ – Das ist absurd, weil „schlendern“ viel zu lässig für die Gefahr ist. Besser: „Er stürmte zum Ausgang.“
Zusatz-Tipp
Achte auf die Feinheiten: „Spazieren“ klingt etwas eleganter als „bummeln“, das wiederum lässiger ist. Teste, wie sich die Nuancen auf Deinen Text auswirken – manchmal macht ein kleines Wort den großen Unterschied!
Tipp 2: Zeig Charakter durch Bewegung
Warum das wichtig ist
Wie jemand sich bewegt, ist wie ein Fingerabdruck – es verrät, wer sie oder er ist, ohne dass Du es lang und breit erklären musst. Eine selbstbewusste Figur „stolziert“ nicht nur, sie zeigt damit ihre Haltung. Eine schüchterne Figur „tapselt“ und sagt damit mehr über ihre Unsicherheit, als ein ganzer Absatz es könnte. Mit der richtigen Alternative zu „gehen“ hauchst Du deinen Figuren Leben ein und machst sie für die Leser greifbar – ohne langweilige Beschreibungen.
So setzt Du es um
Stell Dir Deine Figur wie einen Schauspieler auf der Bühne vor: Wie würde sie sich bewegen, um ihre Persönlichkeit zu zeigen? Frag Dich: Ist sie selbstsicher, ängstlich, wütend oder verspielt? Dann such ein Wort, das das unterstreicht. Eine resolute Chefin könnte „schreiten“ oder „marschieren“, ein nervöser Teenager vielleicht „schleichen“ oder „tapsen“. Die Bewegung wird zum Spiegel ihrer Seele – und Du sparst Dir ellenlange Erklärungen.
Beispiele aus der Praxis
- Selbstbewusst: „Er schritt durch den Konferenzraum, alle Blicke auf ihn gerichtet.“ – Das Wort strahlt Autorität aus.
- Schüchtern: „Sie tapste zum Podium, die Hände zitternd in den Taschen.“ – „Tapsen“ zeigt Unsicherheit ohne großen Aufwand.
- Wütend: „Er stampfte aus der Küche, die Tür knallte hinter ihm zu.“ – Die Bewegung sagt alles über die Emotion.
Zusatz-Tipp
Kombiniere die Bewegung mit kleinen Details: „Er stolzierte herein, das Kinn hochgereckt“ oder „Sie tapste vorwärts, die Augen auf den Boden geheftet“. Das verstärkt den Effekt und macht die Figur noch plastischer.
Tipp 3: Variiere das Tempo Deiner Sätze
Warum das wichtig ist
Stell Dir vor, Du liest einen Text, in dem jede Figur nur „geht“ – das ist, als würdest Du einen Film schauen, der nur in Zeitlupe läuft. Langweilig! Durch unterschiedliches Tempo – mal schnell, mal langsam – bringst Du Schwung in Deine Sätze und hältst die Leser bei Laune. Es ist wie bei einem guten Song: Mal geht’s rasant, mal gemütlich, und genau das macht den Rhythmus aus, der hängenbleibt.
So setzt Du es um
Spiel mit der Geschwindigkeit wie ein DJ mit den Beats. In actionreichen Momenten setz auf schnelle Wörter wie „sprinten“, „flitzen“ oder „stürmen“ – sie treiben die Handlung voran. In ruhigen Szenen greif zu langsamen Alternativen wie „trotten“, „schlendern“ oder „bummeln“, um die Leser durchatmen zu lassen. Wichtig ist, dass das Tempo zur Situation passt: Spannung braucht Schnelligkeit, Entspannung braucht Ruhe.
Beispiele aus der Praxis
- Schnell: „Er sprintete durch die Gasse, sprang über eine Kiste und verschwand um die Ecke.“ – Das Tempo macht die Szene mitreißend.
- Langsam: „Er trottete durch den Nebel, jeder Schritt schwer wie Blei.“ – Die Langsamkeit verstärkt die Müdigkeit.
- Variation: „Sie flitzte zur Tür, aber draußen schlenderte sie lässig weiter, als wäre nichts gewesen.“ – Der Wechsel hält den Text lebendig.
Zusatz-Tipp
Verstärke das Tempo mit Satzlänge: Kurze Sätze für Schnelligkeit („Er rannte. Keuchte. Stürzte vorwärts.“), längere für Ruhe („Sie schlenderte gemütlich den Weg entlang und genoss die frische Luft.“). Das macht den Effekt noch stärker.
Tipp 4: Achte auf den Kontext der Szene
Warum das wichtig ist
Worte müssen zur Umgebung passen, sonst wirken sie wie Fremdkörper. Eine Figur, die „galoppiert“, während sie durch ein Wohnzimmer geht, sorgt für Stirnrunzeln – es sei denn, sie hat ein Hobby als Pferde-Imitator. Der Ort, die Situation und die Figur selbst entscheiden, welche Alternative Sinn macht. Wenn Du den Kontext ignorierst, verlierst Du die Glaubwürdigkeit – und Deine Leser den Faden.
So setzt Du es um
Frag Dich: Wo spielt die Szene, und was ist realistisch? In einem dichten Wald kannst Du „stapfen“ oder „pirschen“, auf einer belebten Straße eher „hasten“ oder „schieben“. Denk auch an die Figur: Ein Kind könnte „hüpfen“, ein älterer Mensch eher „trotten“. Der Kontext ist Dein Kompass – er zeigt Dir, was funktioniert und was lächerlich wirkt.
Beispiele aus der Praxis
- Passend: „Er stapfte durch den matschigen Wald, die Stiefel schwer vor Dreck.“ – Das passt zur Umgebung.
- Unpassend: „Sie galoppierte durch den Flur zur Kaffeemaschine.“ – Außer es ist ein Pferd, wirkt das albern. Besser: „Sie eilste durch den Flur.“
- Figurenabhängig: „Das Kind hüpfte über den Gehweg, während die Oma langsam trottete.“ – Beides passt zu Alter und Fähigkeit.
Zusatz-Tipp
Achte auf Details im Kontext: Wetter, Boden, Geräusche. „Er knirschte über den Kies“ oder „Sie platschte durch Pfützen“ – solche Nuancen machen die Bewegung noch lebendiger.
Tipp 5: Übertreibe nicht – bleib authentisch
Warum das wichtig ist
Alternativen zu „gehen“ sind wie Glitzer: Ein bisschen macht Deinen Text funkelnd, zu viel blendet die Leser. Wenn jede Bewegung mit einem ausgefallenen Wort wie „tänzeln“ oder „flitzen“ beschrieben wird, wirkt es künstlich und lenkt von der Geschichte ab. Deine Leser wollen mitfiebern, nicht über Wortakrobatik stolpern. Authentizität ist der Schlüssel – die Bewegung soll zur Handlung passen, nicht sie überschatten.
So setzt du es um
Setz starke Alternativen sparsam ein, um wichtige Momente hervorzuheben, und fall bei Alltagsszenen auf schlichtere Wörter wie „laufen“ oder „gehen“ zurück. Lies Deinen Text nach dem Schreiben durch und frag Dich: Wirkt das natürlich, oder hab ich’s übertrieben? Weniger ist oft mehr – vor allem, wenn die Geschichte im Vordergrund stehen soll.
Beispiele aus der Praxis
- Gute Balance: „Sie schlenderte zum Markt, aber als der Regen kam, rannte sie unters Dach.“ – Die Abwechslung unterstützt die Handlung.
- Übertrieben: „Er tänzelte zur Tür, hüpfte zurück und stolziertes hinaus.“ – Das wirkt wie ein Tanzwettbewerb, nicht wie ein Text. Besser: „Er ging zur Tür, drehte sich um und trat hinaus.“
- Natürlich: „Sie trottete ins Büro, die Kaffeetasse in der Hand.“ – Einfach, aber effektiv.
Zusatz-Tipp
Vertrau Deinem Bauchgefühl: Wenn ein Wort beim Schreiben komisch klingt, ist es wahrscheinlich nicht das richtige. Probier Alternativen, bis es „klickt“ – dann hast Du den Ton getroffen.
Die berühmten Schlussgedanken
So, jetzt bist Du gewappnet, Deine Texte mit Leben zu füllen! Mit diesen 50 Alternativen und 5 Tipps hast Du alles, um Deine Sätze tanzen, rennen oder zumindest lässig schlendern zu lassen. Probier’s aus, spiel mit den Wörtern und finde Deinen eigenen Stil. Deine Leser werden es lieben – und Du wirst Spaß dabei haben, versprochen! Also, worauf wartest Du? Ab aus dem Sessel und ran an die Tastatur – Deine Texte wollen in Bewegung kommen!
„Happy writing!“
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