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4 Schreibarten, die jeder kennen sollte: Welche passt zu Dir?

Lesezeit: ca. 9 Minuten

Schreiben kann eine erstaunliche Welt voller Möglichkeiten eröffnen. Doch gerade am Anfang kann das Gefühl aufkommen, in einem Dschungel von Begriffen und Schreibarten festzustecken, ohne genau zu wissen, wie und wo man anfängt.

Dabei ist das Schreiben alles andere als ein einheitlicher Prozess. Je nach Ziel, Leser und Art der Geschichte oder Information greifen wir auf verschiedene Schreibarten zurück. Damit Du den Überblick behältst und gleich loslegen kannst, möchte ich Dir heute vier grundsätzliche Schreibarten vorstellen, die Dir helfen werden, ein besseres Verständnis und Gefühl für die Vielfalt des Schreibens zu entwickeln.

Egal, ob Du einfach eine Geschichte erzählen, stimmungsvolle Bilder malen, Meinungen vermitteln oder Informationen klar und verständlich weitergeben möchtest – es gibt immer eine passende Schreibart. Und das Beste daran: Indem Du die verschiedenen Schreibarten kennst und ausprobierst, wirst Du nicht nur vielseitiger, sondern auch sicherer im Schreiben.

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4 Schreibarten, die jeder kennen sollte Welche passt zu Dir

#1 Erzählerisches Schreiben: Geschichten zum Leben erwecken

Erzählendes Schreiben ist die Kunst des Geschichtenerzählens. Es ist die Art des Schreibens, die uns am stärksten in eine andere Welt entführt und uns mit den Figuren, ihren Konflikten und ihrer Entwicklung mitfiebern lässt. Egal ob Du einen Roman, eine Kurzgeschichte oder eine spannende Novelle schreiben möchtest – das Ziel des erzählerischen Schreibens ist es, den Leser auf eine Reise mitzunehmen.

Wann wird es verwendet?

Du findest das erzählerische Schreiben in Romanen, Kurzgeschichten, Märchen, Fabeln und sogar in persönlichen Erzählungen oder Memoiren. Auch in Drehbüchern, Theaterstücken oder Comics wird die Kunst des Erzählens genutzt, um das Publikum zu fesseln und mit den Charakteren mitzufühlen.

Schreibarten erzählerisches Schreiben

Merkmale

  • Plot: Der Plot ist das Rückgrat jeder Geschichte. Er beschreibt die Abfolge der Ereignisse, die den Leser durch die Geschichte führen. Ein klarer, gut strukturierter Plot kann eine Geschichte packend und nachvollziehbar machen.
  • Charaktere: Sie sind das Herz jeder Erzählung. Die Charaktere sind es, mit denen sich der Leser identifiziert, über die er nachdenkt und mit denen er mitfühlt.
  • Setting: Der Ort und die Zeit der Geschichte geben den Ton an und schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Handlung entfalten kann. Eine dichte Atmosphäre kann den Leser in eine völlig neue Welt ziehen.
  • Konflikt: Ein Konflikt ist das Element, das die Spannung in der Geschichte erzeugt. Es ist die Herausforderung oder das Problem, das der Charakter überwinden muss.

Denke einmal an eine Geschichte, die Dir im Gedächtnis geblieben ist. Wahrscheinlich enthält sie all diese Elemente. Vielleicht hast Du die Aufregung des Charakters gespürt, die Spannung, als er sich einer Herausforderung stellte, oder die Erleichterung, als er sie überwand. Dieses Zusammenspiel von Plot, Charakteren, Setting und Konflikt ist das Geheimnis des erzählerischen Schreibens.

4 Tipps für das erzählerische Schreiben

  • Fange klein an: Statt Dich gleich an einen Roman zu wagen, beginne mit einer Kurzgeschichte oder einer Anekdote. Diese kleineren Projekte helfen Dir, die Elemente des Geschichtenerzählens zu verstehen und zu üben, ohne dass Du Dich überforderst.
  • Einfacher Plot, klare Struktur: Eine einfache Handlung ist oft die beste Wahl für den Anfang. Überlege Dir ein klares Ziel für Deinen Protagonisten und führe ihn in kleinen Schritten dorthin.
  • Charaktere entwickeln: Denk Dir für jeden Charakter eine kleine Hintergrundgeschichte aus, auch wenn Du sie nicht in die Geschichte einbauen wirst. Dadurch wirst Du das Gefühl für die Figuren stärken und sie authentischer gestalten.
  • Das Setting lebendig machen: Beschreibe die Umgebung so, dass sich der Leser dort wirklich hineinversetzen kann. Achte dabei auf Details, die die Stimmung unterstützen und die Charaktere beeinflussen.
Schreibarten beschreibendes Schreiben

#2 Beschreibendes Schreiben: Bilder und Emotionen schaffen

Beim beschreibenden Schreiben handelt es sich sozusagen um die Kunst, mit Worten zu malen. Es geht darum, dem Leser eine bestimmte Szene, Stimmung oder Emotion so intensiv und lebendig wie möglich zu vermitteln. Diese Art des Schreibens hilft, die Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern sie direkt erlebbar zu machen.

Wann wird es verwendet?

Auch beschreibendes Schreiben findet sich überall – in Romanen, Gedichten, Reiseberichten, Naturbeschreibungen und sogar in der Werbung. Immer dann, wenn es darum geht, den Leser nicht nur zu informieren, sondern ihn das Erzählte erleben zu lassen, kommt diese Technik zum Einsatz.

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Merkmale

  • Bildhafte Sprache: Eine gute Beschreibung enthält Metaphern und Vergleiche, die den Leser auf eine visuelle Reise schicken. Wenn Du etwas Beschreibendes schreibst, stell Dir vor, dass der Leser ein Bild im Kopf hat, das sich durch Deine Worte langsam zusammensetzt.
  • Sensorische Details: Beschreibendes Schreiben geht weit über das Sehen hinaus. Wie fühlt sich der Boden an? Wie riecht die Luft? Solche Details lassen den Leser die Szene fast „fühlen“.
  • Emotionale Einbettung: Wenn Du das beschreibst, was die Figuren erleben oder fühlen, kannst Du den Leser emotional an die Geschichte binden.

Stell Dir beispielsweise vor, Du liest eine Passage, die beschreibt, wie der Regen leise auf ein verlassenes Feld fällt, das Gras in der Dunkelheit schimmert und die Luft nach Erde und Regen riecht. Du fühlst Dich plötzlich in diese Szene hineinversetzt, fast als wärst Du selbst dort.

4 Tipps für das beschreibende Schreiben

  • Die Sinne ansprechen: Beschreibe nicht nur, was zu sehen ist. Denke daran, wie sich Dinge anfühlen, riechen und klingen. Wenn Du eine Szene schreibst, frage Dich, wie alle Sinne darauf reagieren würden.
  • Zeigen, nicht sagen: Statt zum Beispiel zu schreiben „Es war kalt“, beschreibe lieber, wie die Kälte in die Haut stach oder wie der Atem in kleinen Wölkchen in der Luft stand.
  • Fokussiere Dich auf das Wesentliche: Zu viele Details können eine Beschreibung überladen. Wähle einige wenige Details, die die Stimmung am besten wiedergeben.
  • Vergleiche und Metaphern nutzen: Ein gut gesetzter Vergleich kann Wunder wirken und dem Leser ein klares Bild vor Augen führen. Achte aber darauf, nicht zu viele davon zu verwenden – auch hier ist weniger oft mehr.
Schreibarten argumentatives Schreiben

#3 Argumentatives Schreiben: Überzeugende Gedanken formulieren

Argumentatives Schreiben ist das, was Du brauchst, wenn Du jemanden von Deiner Sichtweise überzeugen möchtest. Diese Art des Schreibens ist analytisch und zielt darauf ab, mit Fakten und Argumenten eine bestimmte Meinung oder Idee zu untermauern.

Wann wird es verwendet?

Argumentatives Schreiben begegnet uns häufig in Essays, Artikeln, Blog-Beiträgen und Reden. Auch in persönlichen Texten wie Leserbriefen oder Meinungsstücken ist diese Technik wichtig, um den Leser für eine bestimmte Ansicht zu gewinnen.

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Merkmale

  • Klare These: Jedes argumentative Schreiben beginnt mit einer klaren Aussage, die als roter Faden dient. Diese These stellt die Kernaussage dar und wird durch Argumente und Beispiele unterstützt.
  • Strukturierte Argumentation: Argumente sollten logisch aufeinander aufbauen und ein klares Bild vermitteln.
  • Unterstützende Belege: Fakten, Statistiken, Zitate und Beispiele sind wichtige Inhalte, um die Argumente zu stützen.
  • Reflexion von Gegenargumenten: Argumentatives Schreiben gewinnt an Stärke, wenn es Gegenargumente ernst nimmt und geschickt widerlegt.

Du liest einen Artikel, der Dich davon überzeugen soll, nachhaltiger zu leben. Der Autor könnte Statistiken über den ökologischen Fußabdruck anführen, persönliche Erlebnisse teilen und konkrete Tipps geben, wie man kleine Veränderungen im Alltag umsetzen kann. Ein gut geschriebenes, argumentatives Stück überzeugt den Leser fast wie nebenbei, ohne belehrend zu wirken.

4 Tipps für das argumentative Schreiben

  • Formuliere eine starke These: Eine gute These ist der Anker Deines Textes. Schreibe sie in einem Satz auf und überlege Dir, wie Du sie im Laufe des Textes verteidigst.
  • Belege und Beispiele verwenden: Aussagen wirken glaubhafter, wenn sie durch Beispiele, Statistiken oder Zitate untermauert werden. Achte aber unbedingt darauf, dass Deine Quellen verlässlich sind.
  • Die andere Seite verstehen: Ein starkes Argument berücksichtigt auch die Gegenargumente. Gehe auf mögliche Kritikpunkte ein und zeige auf, warum Deine Argumentation trotzdem standhält.
  • Sprache bewusst einsetzen: Wähle eine Sprache, die klar und prägnant ist, und vermeide zu emotionale oder wertende Formulierungen. Argumentatives Schreiben wirkt stärker, wenn es sachlich und analytisch bleibt.
Schreibarten technisches Schreiben

#4 Technisches Schreiben: Klare Informationen vermitteln

Technisches Schreiben ist die Schreibart, bei der es um Genauigkeit und Klarheit geht. Hier steht die Sachlichkeit im Vordergrund, und es gibt keinen Raum für Ausschmückungen oder persönliche Meinungen. Technisches Schreiben muss leicht verständlich sein und dem Leser klare Anweisungen geben.

Wann wird es verwendet?

Technisches Schreiben wird hauptsächlich in wissenschaftlichen Arbeiten, Handbüchern, Bedienungsanleitungen, Anleitungen und Lehrbüchern verwendet.

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Merkmale

  • Eindeutigkeit: Technisches Schreiben ist frei von zweideutigen Formulierungen.
  • Logische Struktur: Eine logische und klare Struktur ist entscheidend.
  • Präzise Fachsprache: Fachbegriffe sind erlaubt, wenn sie präzise sind und keine Mehrdeutigkeit zulassen.

Denke beim technischen Schreiben beispielsweise an die Bedienungsanleitung für ein neues Smartphone. Sie enthält Schritt-für-Schritt-Anweisungen, damit Du Dein Gerät problemlos einrichten kannst. Jedes Detail ist präzise beschrieben, sodass Du genau weißt, was zu tun ist, ohne Spielraum für Missverständnisse. Im technischen Schreiben zählt Klarheit über alles.

4 Tipps für das technische Schreiben

  • Verwende klare und einfache Sprache: Technisches Schreiben ist kein Ort für blumige Formulierungen. Nutze einfache, präzise Worte, damit der Leser die Anweisungen problemlos nachvollziehen kann.
  • Struktur ist alles: Nutze Absätze, Aufzählungen und Überschriften, um den Text logisch zu gliedern. Ein strukturierter Text ist leichter verständlich und hilft dem Leser, den Überblick zu behalten.
  • Vermeide Fachjargon, wenn möglich: Wenn Du Fachbegriffe verwenden musst, erkläre sie kurz, besonders wenn Dein Publikum keine Experten sind.
  • Schritt für Schritt schreiben: Nimm Dir Zeit, den Prozess so zu beschreiben, dass der Leser jeden Schritt genau versteht. Wenn nötig, füge visuelle Anweisungen oder Diagramme hinzu, um komplexe Konzepte verständlicher zu machen.
Schreibarten - Beitragsbild

Die Wahl der passenden Schreibart

Nachdem wir die vier Schreibarten erkundet haben, fragst Du Dich vielleicht, welche davon am besten für Dein Projekt geeignet ist. Die Antwort: Es kommt darauf an, was Du erreichen möchtest. Vielleicht beginnst Du ein erzählerisches Schreibprojekt und stellst dann fest, dass beschreibendes Schreiben das Erlebnis für den Leser bereichern kann. Oder Du schreibst einen Blogbeitrag und findest, dass eine Mischung aus erzählerischen und argumentativen Elementen ideal ist, um Deine Botschaft spannend und überzeugend zu vermitteln.

Die Schreibarten können sich also überschneiden und ergänzen. Es ist nicht unüblich, dass ein erfahrener Autor zwischen den Stilen wechselt, um seine Geschichte oder seine Botschaft zu verbessern. Das Wichtigste ist, dass Du offen für Neues bleibst und verschiedene Stile ausprobierst – so entwickelst Du nach und nach Dein eigenes, unverwechselbares Schreibhandwerk.

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Praxisübungen: Die Schreibarten ausprobieren

Um die verschiedenen Schreibarten zu üben und herauszufinden, welche Dir am meisten liegt, habe ich hier einige Übungen vorbereitet. Sie sind ideal, um Dich mit den unterschiedlichen Ansätzen vertraut zu machen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Du die verschiedenen Stile einsetzen kannst.

Übung 1: Erzählendes Schreiben

Schreibe eine kurze Geschichte über eine Person, die eine überraschende Entdeckung macht. Achte darauf, die Charaktere und den Konflikt klar darzustellen. Versuche, den Leser von Anfang an zu fesseln und mit den Figuren mitfühlen zu lassen.

Übung 2: Beschreibendes Schreiben

Nimm Dir eine Umgebung vor – vielleicht einen Park, einen Strand oder einen Marktplatz – und beschreibe sie ausführlich. Gehe auf alle Sinne ein: Was sieht man, hört man, riecht man? Was fühlt man? Dein Ziel ist es, den Leser durch Deine Beschreibung in diesen Ort zu versetzen.

Übung 3: Argumentatives Schreiben

Wähle ein Thema, zu dem Du eine klare Meinung hast – etwa Umweltschutz, Ernährung oder soziale Medien. Formuliere eine These und stütze sie mit drei schlagkräftigen Argumenten und einem Beispiel. Versuche auch, ein Gegenargument zu entkräften.

Übung 4: Technisches Schreiben

Schreibe eine Anleitung für etwas, das Du gut beherrschst – zum Beispiel ein Lieblingsrezept oder die Einrichtung einer App. Achte darauf, jeden Schritt klar und einfach zu formulieren und den Leser durch den Prozess zu führen, ohne zu überfordern.

Die berühmten Schlussgedanken

Das Schöne an den verschiedenen Schreibarten ist, dass sie Dir eine große Bandbreite an Möglichkeiten bieten, Deine Gedanken und Geschichten auszudrücken. Sie sind wie ein Werkzeugkasten, den Du nach Bedarf öffnen kannst, um genau das richtige Werkzeug für Deine Botschaft zu finden.

Wenn Du Dich mit erzählerischem Schreiben identifizierst, weil Du gerne Geschichten erzählst, dann nutze dies, um spannende Welten und lebendige Charaktere zu erschaffen. Wenn Dich beschreibendes Schreiben reizt, dann versuche, Bilder und Emotionen so lebendig wie möglich darzustellen. Und falls Du in die Welt des Bloggens oder Sachbuch-Schreibens eintauchst, könnte das argumentative oder technische Schreiben für Dich das Richtige sein, um Deine Ideen klar und überzeugend zu vermitteln.

Letztendlich hilft Dir jede dieser Schreibarten, Dich selbst besser auszudrücken und verschiedene Schreibtechniken zu beherrschen. Indem Du jede dieser Techniken übst und in Deinen eigenen Stil integrierst, wirst Du nach und nach eine unverwechselbare Stimme entwickeln – die Stimme eines Schriftstellers, der seine Werkzeuge beherrscht und seine Leser auf spannende, inspirierende und lehrreiche Weise begeistert.

Welche Schreibart(en) magst Du am liebsten? Schreibe es mir gerne in den Kommentaren!

Viel Erfolg und vor allem viel Freude beim Entdecken der verschiedenen Schreibarten! „Happy writing“!

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